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Vorwort des Distriktoberen

Immer breiter wird das Lächeln auf den Gesichtern der Kinder, je näher die letzten Schultage rücken. Aber lassen wir uns dadurch nicht über die Zeit hinwegtäuschen, die sich in wenigen Wochen vor uns eröffnen wird: Bald steht die Ferienzeit vor der Tür! 

Die Eltern derselben Kinder sehen dieser Zeit manchmal mit Bangen entgegen und nicht zu Unrecht: Eine Zeit, die man im Allgemeinen eher schätzt, aber wenn wir an unsere Schwachheit denken, dann könnte man sich auch davor fürchten… Wenn wir es aber genau überlegen, dann ist es ebenfalls eine ausgezeichnete Gelegenheit, um in unserer Selbsterkenntnis zu wachsen – und folglich auch bessere Fortschritte zu machen. 

Die Ferien – endlich ein bisschen mehr Zeit, um den lieben Gott kennen und lieben zu lernen! 

Unsere gewöhnlichen Beschäftigungen während des Jahres geben uns einen gewissen Rahmen. Zwangsläufig geben wir in normalen Zeiten unseren Aktivitäten eine gewisse hierarchische Ordnung und organisieren sie so, dass jedes Ding seinen Platz findet. Man stellt sich beinahe keine Fragen mehr über die Zeiteinteilung oder über die Notwendigkeit, was zu erledigen und was zu unterlassen sei: Das ist ein Vorteil der täglichen Routine. Natürlich sollten diese Gewohnheiten und Entscheidungen in sich gut sein, aber das ist wieder ein anderes Thema!

Während der Ferienzeit verlassen wir den gewohnten Rahmen unserer Beschäftigungen und profitieren davon, um uns auszuruhen und einmal die Tapeten zu wechseln. Dann sieht man auf einmal das, was uns im Leben wirklich als unerlässlich erscheint, und wir bemerken, wozu wir bereit sind, um es nicht zu verpassen! 

Um die Sachen ins richtige Licht zu stellen: Dieser Aktivitätenwechsel ist durchaus wohltuend, notwendig und sogar unerlässlich. Aufgrund unserer menschlichen Natur und noch mehr wegen des tiefgreifenden psychologischen Druckes und Stresses, der in unserer Zeit auf uns lastet, müssen wir uns entspannen, unsere Aktivitäten wechseln und neue Kräfte schöpfen.

Aber es ist interessant (und zugleich auch beruhigend), dass wir während der Ferien trotz aller Beschäftigungen Zeit finden, um uns an den Tisch zu setzen. Mögen die Tage noch so lange sein, wir müssen uns notwendigerweise ein paar Stunden Ruhe gönnen! Sollten wir nicht auch denselben Appel für die Bedürfnisse der Seele in uns spüren? Kann man einen ganzen Tag ohne Gebet verbringen? Kann man 24 Stunden verstreichen lassen, ohne eine einzige Minute an den lieben Gott zu denken? 

Eigentlich sollte es logischerweise anders sein. All den Dingen, für die wir während des Jahres wenig Zeit fanden, können wir dank der Ferien mehr Aufmerksamkeit widmen, gerade weil wir mehr Zeit haben. Wieso sollen wir nicht auch dasselbe für die Dinge des lieben Gottes tun, wofür wir doch während des Jahres normalerweise auch nur so wenig Zeit haben? 

Die Ferien kann man ausnützen, um den lieben Gott besser kennen zu lernen, und wir sollten am Ende dieser Zeit besser sein als vorher! Wie wir es auch von anderen Bereichen her kennen, wollen wir es auch hier handhaben: Wir wollen unsere Grosszügigkeit verdoppeln und es an der nötigen Gewandtheit nicht fehlen lassen und Dinge unternehmen, die unser Interesse und unsere Begeisterung erwecken und gleichzeitig unserer Seele nähren: So werden die Ferien nicht nur in ausgezeichneter Erinnerung bleiben, sondern ein Andenken für alle Ewigkeit bleiben!

Wie können wir Gott ins Zentrum unserer
Ferien rücken?

Ferien und christliches Leben können und dürfen sich nicht gegenseitig ausschliessen. Wir werden dieses Thema noch näher erläutern. Aber hier wie überall braucht es ein gesundes Gleichgewicht zwischen einer zu optimistischen und zuversichtlichen Sichtweise und einem Realismus, der sich zu sehr auf unsere Möglichkeiten und Schwächen beschränkt.

Um Ihnen frischen Mut zu machen, möchte ich eine kleine Anekdote anfügen. Man erzählt von einem jungen Mann, der unbedingt den heiligen Apostel Johannes sehen wollte. Als er denselben aber antraf und ihn mit einem gezähmten Rebhuhn spielen sah, war er darüber sehr entrüstet. Dem heiligen Johannes war das nicht entgangen und so fragte er den jungen Mann gütig: „Was trägst du da in deiner Hand?“ - „Einen Bogen“, antwortete dieser. „Wieso“, nahm Johannes das Gespräch wieder auf, „wieso hältst du ihn nicht immer gespannt?“ Der Besucher antwortete ihm: „Wenn er immer gespannt wäre, würde er seine Spannkraft verlieren und hätte dann bald keinen Nutzen mehr.“ - „Siehst du“, entgegnete ihm der heilige Greis, „ohne diese kurzen Augenblicke der Entspannung würde mein Geist ebenfalls seine ganze Kraft verlieren.“

Wie der heilige Johannes, so sieht es auch die Kirche gerne, wenn ihre Kinder sich Zeit zur Entspannung, zum Tapetenwechsel und zur Erholung gönnen. Aber Entspannung heisst nicht sich gehen lassen. Leider lehrt uns die Erfahrung, dass Ferien selten eine Zeit des Eifers sind: Da wir einen grösseren Freiraum und mehr Zeit zur Verfügung haben, lassen wir uns leicht ein wenig gehen und vergessen den lieben Gott.

Was sollen wir schliesslich tun, um während der Ferien einerseits Erholung und Vergnügen und andererseits die Forderungen des christlichen Lebens unter ein Dach zu bringen? Ganz einfach – wenn wir die Ordnung der Dinge beibehalten: „Gott sei zuerst gedient.“ In der Praxis heisst das, die Ferien so planen, dass wir zuerst dafür sorgen, unsere Christenpflicht zu erfüllen und nicht, dass wir umgekehrt dem lieben Gott gerade noch die wenigen Augenblicke widmen, die uns noch übrigbleiben, wenn überhaupt noch etwas davon übrigbleibt …

Im Rahmen unserer Möglichkeiten wählen wir lieber Ferienorte aus, wo wir am Sonntag die hl. Messe besuchen können. Bei der Planung unserer Aktivitäten und der Auswahl unserer Reiseziele, meiden wir Orte, die für uns Gelegenheiten zur Sünde werden könnten. Es geht nicht darum, weder in Skrupel zu fallen noch überall das Schlechte zu sehen, aber gleichzeitig wäre es schlimm, wenn man Gott versuchte, indem man sich einredete: „Wenn es schlecht ist, dann wird der liebe Gott schon das seinige dazu beitragen, um es von uns fernzuhalten.“ 

So wünscht sich die Kirche die Ferien für ihre Mitglieder: Momente, die gleichzeitig der Erholung und der Heiligung dienen; Gelegenheiten, die den Körper aufatmen lassen und gleichzeitig die Seele in Anbetracht der Schönheiten der Schöpfung in Staunen versetzen, um schliesslich immer mehr in der Gottesliebe zu wachsen.

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Immer breiter wird das Lächeln auf den Gesichtern der Kinder, je näher die letzten Schultage rücken. Aber lassen wir uns dadurch nicht über die Zeit hinwegtäuschen, die sich in wenigen Wochen vor uns eröffnen wird: Bald steht die Ferienzeit vor der Tür! 

Die Eltern derselben Kinder sehen dieser Zeit manchmal mit Bangen entgegen und nicht zu Unrecht: Eine Zeit, die man im Allgemeinen eher schätzt, aber wenn wir an unsere Schwachheit denken, dann könnte man sich auch davor fürchten… Wenn wir es aber genau überlegen, dann ist es ebenfalls eine ausgezeichnete Gelegenheit, um in unserer Selbsterkenntnis zu wachsen – und folglich auch bessere Fortschritte zu machen. 

Die Ferien – endlich ein bisschen mehr Zeit, um den lieben Gott kennen und lieben zu lernen! 

Unsere gewöhnlichen Beschäftigungen während des Jahres geben uns einen gewissen Rahmen. Zwangsläufig geben wir in normalen Zeiten unseren Aktivitäten eine gewisse hierarchische Ordnung und organisieren sie so, dass jedes Ding seinen Platz findet. Man stellt sich beinahe keine Fragen mehr über die Zeiteinteilung oder über die Notwendigkeit, was zu erledigen und was zu unterlassen sei: Das ist ein Vorteil der täglichen Routine. Natürlich sollten diese Gewohnheiten und Entscheidungen in sich gut sein, aber das ist wieder ein anderes Thema!

Während der Ferienzeit verlassen wir den gewohnten Rahmen unserer Beschäftigungen und profitieren davon, um uns auszuruhen und einmal die Tapeten zu wechseln. Dann sieht man auf einmal das, was uns im Leben wirklich als unerlässlich erscheint, und wir bemerken, wozu wir bereit sind, um es nicht zu verpassen! 

Um die Sachen ins richtige Licht zu stellen: Dieser Aktivitätenwechsel ist durchaus wohltuend, notwendig und sogar unerlässlich. Aufgrund unserer menschlichen Natur und noch mehr wegen des tiefgreifenden psychologischen Druckes und Stresses, der in unserer Zeit auf uns lastet, müssen wir uns entspannen, unsere Aktivitäten wechseln und neue Kräfte schöpfen.

Aber es ist interessant (und zugleich auch beruhigend), dass wir während der Ferien trotz aller Beschäftigungen Zeit finden, um uns an den Tisch zu setzen. Mögen die Tage noch so lange sein, wir müssen uns notwendigerweise ein paar Stunden Ruhe gönnen! Sollten wir nicht auch denselben Appel für die Bedürfnisse der Seele in uns spüren? Kann man einen ganzen Tag ohne Gebet verbringen? Kann man 24 Stunden verstreichen lassen, ohne eine einzige Minute an den lieben Gott zu denken? 

Eigentlich sollte es logischerweise anders sein. All den Dingen, für die wir während des Jahres wenig Zeit fanden, können wir dank der Ferien mehr Aufmerksamkeit widmen, gerade weil wir mehr Zeit haben. Wieso sollen wir nicht auch dasselbe für die Dinge des lieben Gottes tun, wofür wir doch während des Jahres normalerweise auch nur so wenig Zeit haben? 

Die Ferien kann man ausnützen, um den lieben Gott besser kennen zu lernen, und wir sollten am Ende dieser Zeit besser sein als vorher! Wie wir es auch von anderen Bereichen her kennen, wollen wir es auch hier handhaben: Wir wollen unsere Grosszügigkeit verdoppeln und es an der nötigen Gewandtheit nicht fehlen lassen und Dinge unternehmen, die unser Interesse und unsere Begeisterung erwecken und gleichzeitig unserer Seele nähren: So werden die Ferien nicht nur in ausgezeichneter Erinnerung bleiben, sondern ein Andenken für alle Ewigkeit bleiben!

Wie können wir Gott ins Zentrum unserer
Ferien rücken?

Ferien und christliches Leben können und dürfen sich nicht gegenseitig ausschliessen. Wir werden dieses Thema noch näher erläutern. Aber hier wie überall braucht es ein gesundes Gleichgewicht zwischen einer zu optimistischen und zuversichtlichen Sichtweise und einem Realismus, der sich zu sehr auf unsere Möglichkeiten und Schwächen beschränkt.

Um Ihnen frischen Mut zu machen, möchte ich eine kleine Anekdote anfügen. Man erzählt von einem jungen Mann, der unbedingt den heiligen Apostel Johannes sehen wollte. Als er denselben aber antraf und ihn mit einem gezähmten Rebhuhn spielen sah, war er darüber sehr entrüstet. Dem heiligen Johannes war das nicht entgangen und so fragte er den jungen Mann gütig: „Was trägst du da in deiner Hand?“ - „Einen Bogen“, antwortete dieser. „Wieso“, nahm Johannes das Gespräch wieder auf, „wieso hältst du ihn nicht immer gespannt?“ Der Besucher antwortete ihm: „Wenn er immer gespannt wäre, würde er seine Spannkraft verlieren und hätte dann bald keinen Nutzen mehr.“ - „Siehst du“, entgegnete ihm der heilige Greis, „ohne diese kurzen Augenblicke der Entspannung würde mein Geist ebenfalls seine ganze Kraft verlieren.“

Wie der heilige Johannes, so sieht es auch die Kirche gerne, wenn ihre Kinder sich Zeit zur Entspannung, zum Tapetenwechsel und zur Erholung gönnen. Aber Entspannung heisst nicht sich gehen lassen. Leider lehrt uns die Erfahrung, dass Ferien selten eine Zeit des Eifers sind: Da wir einen grösseren Freiraum und mehr Zeit zur Verfügung haben, lassen wir uns leicht ein wenig gehen und vergessen den lieben Gott.

Was sollen wir schliesslich tun, um während der Ferien einerseits Erholung und Vergnügen und andererseits die Forderungen des christlichen Lebens unter ein Dach zu bringen? Ganz einfach – wenn wir die Ordnung der Dinge beibehalten: „Gott sei zuerst gedient.“ In der Praxis heisst das, die Ferien so planen, dass wir zuerst dafür sorgen, unsere Christenpflicht zu erfüllen und nicht, dass wir umgekehrt dem lieben Gott gerade noch die wenigen Augenblicke widmen, die uns noch übrigbleiben, wenn überhaupt noch etwas davon übrigbleibt …

Im Rahmen unserer Möglichkeiten wählen wir lieber Ferienorte aus, wo wir am Sonntag die hl. Messe besuchen können. Bei der Planung unserer Aktivitäten und der Auswahl unserer Reiseziele, meiden wir Orte, die für uns Gelegenheiten zur Sünde werden könnten. Es geht nicht darum, weder in Skrupel zu fallen noch überall das Schlechte zu sehen, aber gleichzeitig wäre es schlimm, wenn man Gott versuchte, indem man sich einredete: „Wenn es schlecht ist, dann wird der liebe Gott schon das seinige dazu beitragen, um es von uns fernzuhalten.“ 

So wünscht sich die Kirche die Ferien für ihre Mitglieder: Momente, die gleichzeitig der Erholung und der Heiligung dienen; Gelegenheiten, die den Körper aufatmen lassen und gleichzeitig die Seele in Anbetracht der Schönheiten der Schöpfung in Staunen versetzen, um schliesslich immer mehr in der Gottesliebe zu wachsen.

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