Vorwort des Distriktoberen
Ostern 2023
Das Grab ist leer, der Held erwacht, der Heiland ist erstanden!

Hochwürdige Mitbrüder, ehrwürdige Brüder und Schwestern im Ordensstand, liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

Ostern - Auferstehung Jesu Christi! Leibhaftige Auferstehung des Herrn in Seinem Leib mit Seinen Wunden, die Er für uns empfangen hat! „Seht, wie die Wunden prangen, die Er für uns empfangen. Ich werde durch Sein Auferstehn gleich Ihm aus meinem Grab erstehn“, so singen wir gerne in einem schönen Osterlied. Jesus Christus ist auferstanden, Er ist wahrhaft auferstanden, Er ist leibhaftig auferstanden! Das ist unser katholischer Glaube! Das wollen wir von Herzen bekennen!

Wie ergriffen sind wir nach der Ostervigil, wenn der Priester schließlich nach altem Ritual zum Heiligen Grab schreitet, den Schleier von der Monstranz nimmt und mit Orgelbrausen, Pauken und Trompeten die feierliche Auferstehungsprozession mit dem Allerheiligsten beginnt, wir schließlich das ‚Te Deum – Großer Gott wir loben Dich‘ singen und der Sakramentale Segen gespendet wird. Surrexit Dominus de sepulcro, Alleluja – Der Herr ist auferstanden aus dem Grabe, Alleluja.

Der Herr hat klar und deutlich Seine Auferstehung voraus verkündet, ebenso wie Seinen Tod. Er hat den Jüngern mehrfach gesagt: „Der Menschensohn wird gegeißelt, mit Dornen gekrönt und gekreuzigt werden: Aber am dritten Tage wird er auferstehen!“ Und Er hat das kühne Wort gesprochen: „Reißt diesen Tempel – Seinen Leib – nieder, und in drei Tagen will Ich ihn wieder aufrichten!“ Diese Verheißung hat sich erfüllt am Auferstehungstag. Der entseelte Leib des Herrn ist – in verwandelter und verklärter Gestalt – wieder lebendig geworden. „Der Herr ist wahrhaft auferstanden!“ betont der katholische Glaube, wie wir es in der heiligen Liturgie der Ostertage in ganz besonderer Weise immer wieder hören. Es steht immer das Wort „vere“ (=wahrhaft) dabei, um nämlich eine Scheinauferstehung, eine abgeschwächte Auferstehung, eine bloß symbolische Auferstehung, wie sie progressistische Theologen seit vielen Jahrzehnten oder auch ungläubige, abgefallene Leute vertreten, auszuschließen. Der Unglaube hat zahlreiche Hypothesen hervorgebracht, um die Wahrheit der Auferstehung Jesu nicht annehmen zu müssen. Was für absurde Thesen haben da moderne Theologen gebastelt! 

Im neuen Messbuch, dem Missale von Papst Paul VI., das seit über 50  Jahren in Gebrauch ist, und zwar im lateinischen Missale Pauls VI., ist im ersten Kanon die Rede von der Auferstehung Jesu „secundum carnem“ – nach dem Fleische, also leibhaftig. Im deutschen Missale, das in unseren Kirchen fast nur noch Verwendung findet, steht von der leibhaftigen Auferstehung kein Wort. Da ist nur von der Auferstehung die Rede. Man hat die beiden Worte, die im lateinischen Text stehen, einfach unterschlagen – secundum carnem – nach dem Fleische. Dass das nicht unabsichtlich vergessen wurde, ist heute für alle klar. Im Jahr 1983 ordnete der Hl. Stuhl noch an, im Apostolischen Glaubenbekenntnis die präzise Übersetzung des Artikels „carnis resurrectionem“ zu verwenden: Auferstehung des Fleisches. Schon damals haben die Bischöfe das einfach ignoriert und nicht korrigiert. (vgl. Heilige Kongregation für die Glaubenslehre, 14.12.1983, Documenta, 249-251.)

Gerade auch zu Ostern müssen wir mit unserem Gründer Erzbischof Marcel Lefebvre eindeutig mit Herz und Verstand sagen: „Keine Autorität, auch nicht die höchste Autorität in der Hierarchie, kann uns zwingen, unseren Glauben, der vom Lehramt der Kirche seit neunzehn Jahrhunderten eindeutig formuliert und verkündet wurde, aufzugeben oder zu schmälern.“ (Grundsatzerklärung 1974)

Liebe Gläubige! Lassen wir in den kommenden Tagen und Wochen, besonders auch durch die Passion vorbereitet, wahre Osterfreude in uns aufkommen. Haben wir das Alleluja gerne auf unseren Lippen, beten wir es voller Andacht! Lassen wir diesbezüglich den hl. Kirchenvater Augustinus zu uns sprechen: „Dem Herrn, unserem Gott, hat es gefallen, dass ich in Liebe vereint mit Euch das Alleluja singen durfte, das so viel bedeutet wie ‚Lobet den Herrn.‘ Lasst uns den Herrn loben, Brüder, mit dem Leben und mit der Zunge, mit dem Herzen und mit dem Mund, mit den Stimmen und mit den Sitten. Auf solche Weise will nämlich Gott von uns das Alleluja gesungen wissen: es sei keine Zwietracht im Lobenden. Es sollen also in uns die Zunge mit dem Leben übereinstimmen, der Mund mit dem Gewissen. Ich wiederhole: übereinstimmen sollen die Stimmen mit den Sitten, damit nicht etwa die guten Stimmen gegen die schlechten Sitten Zeugnis ablegen. O seliges Alleluja im Himmel, wo die Engel Gottes Tempel sind. Dort nämlich herrscht höchste Eintracht unter den Lobenden, wo der unbekümmerte Jubel der Singenden herrscht, wo keinerlei ‹Gesetz in den Gliedern mit dem Gesetz des Geistes im Streit liegt› (vgl. Röm 7,23), wo es keinen Hader der Begierde gibt, der den Sieg der Liebe gefährdet. Hier also lasst uns als Besorgte das Alleluja so singen, auf dass wir es einst dort ohne Sorgen singen können.“ (hl. Augustinus, Sermo 256 aus dem Jahr 418)

Ich darf nun an ein altes Osterlied erinnern und es ein wenig betrachten. Es stammt aus dem 18. Jahrhundert, aus dem Landshuter Gesangsbuch, das auch das bekannte Messlied „Hier liegt vor Deiner Majestät“ von Michael Haydn („Haydn-Messe“) enthält und bekanntlich sogar von Papst Pius VI. auf dessen Rückreise von Wien über Altötting nach Rom in Bayern im Jahre 1782 besonders belobigt wurde. Die erste Strophe des Liedes lautet: „Das Grab ist leer, der Held erwacht, der Heiland ist erstanden! Da sieht man Seiner Gottheit Macht, sie macht den Tod zuschanden. Ihm kann kein Siegel, Grab, noch Stein, kein Felsen widerstehn; schließt ihn der Unglaub‘ selber ein, er wird Ihn siegreich seh‘n. Alleluja!“  Wie oft ist heute der Unglaube der Menschen zu einem Grab geworden, zu einem Grab ihrer ganzen Existenz! Wie schnell steht man vor einem irdischen Trümmerhaufen und weiß nicht mehr weiter. Der gläubige Mensch hätte die Situation mit Gottvertrauen gemeistert und es wäre wieder bergauf gegangen. Der Unglaube ist ein Grab, aus dem man nicht mehr herauskommt, wenn man nicht den entscheidenden Schritt der Bekehrung setzt. Viele Menschen berichten uns Priestern immer wieder, dass sie nicht glauben können. Die Wahrheit ist, dass sie ihr Leben nicht ändern wollen, die Hindernisse nicht aus dem Weg räumen wollen, mit dem sündhaften Leben nicht Schluss machen wollen. Das geht dann bis zur Todesstunde. Wenn die Sterbekerze einmal brennt, wird es dann einfach sein, sich zu bekehren? Ein zu gefährliches Spiel, das man nicht spielen darf!  Aber dem Auferstandenen kann nichts widerstehen, kein Grab und auch der Unglaube unserer Zeit nicht!  

Ich darf Ihnen gesegnete Tage der Vorbereitung auf das hl. Osterfest wünschen. Freuen wir uns auf die Karwoche mit ihren großen liturgischen Zeremonien, aber auch an der so schönen Volksfrömmigkeit dieser so besonderen Tage. Nehmen wir uns, so gut es geht, die Zeit, um diese hochheiligen Tage sehr gut vorzubereiten. Seien wir keine Minimalisten! Unsere Vorfahren waren in der Karwoche praktisch nur in der Kirche, bei den liturgischen Feiern, Andachten und Prozessionen. Beginnen wir diese großartige katholische Kultur wieder zu entdecken! Pflegen wir besonders die Anbetung beim Heiligen Grab am Karfreitag und am Karsamstag. Wir werden einen großen geistlichen Gewinn erlangen für unseren Alltag.  


Mit meinem priesterlichen Segen, 

 


Jaidhof, am 1. April 2023, Samstag in der Passionswoche 

Vorwort des Distriktoberen
Ostern 2023
Das Grab ist leer, der Held erwacht, der Heiland ist erstanden!

Hochwürdige Mitbrüder, ehrwürdige Brüder und Schwestern im Ordensstand, liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

Ostern - Auferstehung Jesu Christi! Leibhaftige Auferstehung des Herrn in Seinem Leib mit Seinen Wunden, die Er für uns empfangen hat! „Seht, wie die Wunden prangen, die Er für uns empfangen. Ich werde durch Sein Auferstehn gleich Ihm aus meinem Grab erstehn“, so singen wir gerne in einem schönen Osterlied. Jesus Christus ist auferstanden, Er ist wahrhaft auferstanden, Er ist leibhaftig auferstanden! Das ist unser katholischer Glaube! Das wollen wir von Herzen bekennen!

Wie ergriffen sind wir nach der Ostervigil, wenn der Priester schließlich nach altem Ritual zum Heiligen Grab schreitet, den Schleier von der Monstranz nimmt und mit Orgelbrausen, Pauken und Trompeten die feierliche Auferstehungsprozession mit dem Allerheiligsten beginnt, wir schließlich das ‚Te Deum – Großer Gott wir loben Dich‘ singen und der Sakramentale Segen gespendet wird. Surrexit Dominus de sepulcro, Alleluja – Der Herr ist auferstanden aus dem Grabe, Alleluja.

Der Herr hat klar und deutlich Seine Auferstehung voraus verkündet, ebenso wie Seinen Tod. Er hat den Jüngern mehrfach gesagt: „Der Menschensohn wird gegeißelt, mit Dornen gekrönt und gekreuzigt werden: Aber am dritten Tage wird er auferstehen!“ Und Er hat das kühne Wort gesprochen: „Reißt diesen Tempel – Seinen Leib – nieder, und in drei Tagen will Ich ihn wieder aufrichten!“ Diese Verheißung hat sich erfüllt am Auferstehungstag. Der entseelte Leib des Herrn ist – in verwandelter und verklärter Gestalt – wieder lebendig geworden. „Der Herr ist wahrhaft auferstanden!“ betont der katholische Glaube, wie wir es in der heiligen Liturgie der Ostertage in ganz besonderer Weise immer wieder hören. Es steht immer das Wort „vere“ (=wahrhaft) dabei, um nämlich eine Scheinauferstehung, eine abgeschwächte Auferstehung, eine bloß symbolische Auferstehung, wie sie progressistische Theologen seit vielen Jahrzehnten oder auch ungläubige, abgefallene Leute vertreten, auszuschließen. Der Unglaube hat zahlreiche Hypothesen hervorgebracht, um die Wahrheit der Auferstehung Jesu nicht annehmen zu müssen. Was für absurde Thesen haben da moderne Theologen gebastelt! 

Im neuen Messbuch, dem Missale von Papst Paul VI., das seit über 50  Jahren in Gebrauch ist, und zwar im lateinischen Missale Pauls VI., ist im ersten Kanon die Rede von der Auferstehung Jesu „secundum carnem“ – nach dem Fleische, also leibhaftig. Im deutschen Missale, das in unseren Kirchen fast nur noch Verwendung findet, steht von der leibhaftigen Auferstehung kein Wort. Da ist nur von der Auferstehung die Rede. Man hat die beiden Worte, die im lateinischen Text stehen, einfach unterschlagen – secundum carnem – nach dem Fleische. Dass das nicht unabsichtlich vergessen wurde, ist heute für alle klar. Im Jahr 1983 ordnete der Hl. Stuhl noch an, im Apostolischen Glaubenbekenntnis die präzise Übersetzung des Artikels „carnis resurrectionem“ zu verwenden: Auferstehung des Fleisches. Schon damals haben die Bischöfe das einfach ignoriert und nicht korrigiert. (vgl. Heilige Kongregation für die Glaubenslehre, 14.12.1983, Documenta, 249-251.)

Gerade auch zu Ostern müssen wir mit unserem Gründer Erzbischof Marcel Lefebvre eindeutig mit Herz und Verstand sagen: „Keine Autorität, auch nicht die höchste Autorität in der Hierarchie, kann uns zwingen, unseren Glauben, der vom Lehramt der Kirche seit neunzehn Jahrhunderten eindeutig formuliert und verkündet wurde, aufzugeben oder zu schmälern.“ (Grundsatzerklärung 1974)

Liebe Gläubige! Lassen wir in den kommenden Tagen und Wochen, besonders auch durch die Passion vorbereitet, wahre Osterfreude in uns aufkommen. Haben wir das Alleluja gerne auf unseren Lippen, beten wir es voller Andacht! Lassen wir diesbezüglich den hl. Kirchenvater Augustinus zu uns sprechen: „Dem Herrn, unserem Gott, hat es gefallen, dass ich in Liebe vereint mit Euch das Alleluja singen durfte, das so viel bedeutet wie ‚Lobet den Herrn.‘ Lasst uns den Herrn loben, Brüder, mit dem Leben und mit der Zunge, mit dem Herzen und mit dem Mund, mit den Stimmen und mit den Sitten. Auf solche Weise will nämlich Gott von uns das Alleluja gesungen wissen: es sei keine Zwietracht im Lobenden. Es sollen also in uns die Zunge mit dem Leben übereinstimmen, der Mund mit dem Gewissen. Ich wiederhole: übereinstimmen sollen die Stimmen mit den Sitten, damit nicht etwa die guten Stimmen gegen die schlechten Sitten Zeugnis ablegen. O seliges Alleluja im Himmel, wo die Engel Gottes Tempel sind. Dort nämlich herrscht höchste Eintracht unter den Lobenden, wo der unbekümmerte Jubel der Singenden herrscht, wo keinerlei ‹Gesetz in den Gliedern mit dem Gesetz des Geistes im Streit liegt› (vgl. Röm 7,23), wo es keinen Hader der Begierde gibt, der den Sieg der Liebe gefährdet. Hier also lasst uns als Besorgte das Alleluja so singen, auf dass wir es einst dort ohne Sorgen singen können.“ (hl. Augustinus, Sermo 256 aus dem Jahr 418)

Ich darf nun an ein altes Osterlied erinnern und es ein wenig betrachten. Es stammt aus dem 18. Jahrhundert, aus dem Landshuter Gesangsbuch, das auch das bekannte Messlied „Hier liegt vor Deiner Majestät“ von Michael Haydn („Haydn-Messe“) enthält und bekanntlich sogar von Papst Pius VI. auf dessen Rückreise von Wien über Altötting nach Rom in Bayern im Jahre 1782 besonders belobigt wurde. Die erste Strophe des Liedes lautet: „Das Grab ist leer, der Held erwacht, der Heiland ist erstanden! Da sieht man Seiner Gottheit Macht, sie macht den Tod zuschanden. Ihm kann kein Siegel, Grab, noch Stein, kein Felsen widerstehn; schließt ihn der Unglaub‘ selber ein, er wird Ihn siegreich seh‘n. Alleluja!“  Wie oft ist heute der Unglaube der Menschen zu einem Grab geworden, zu einem Grab ihrer ganzen Existenz! Wie schnell steht man vor einem irdischen Trümmerhaufen und weiß nicht mehr weiter. Der gläubige Mensch hätte die Situation mit Gottvertrauen gemeistert und es wäre wieder bergauf gegangen. Der Unglaube ist ein Grab, aus dem man nicht mehr herauskommt, wenn man nicht den entscheidenden Schritt der Bekehrung setzt. Viele Menschen berichten uns Priestern immer wieder, dass sie nicht glauben können. Die Wahrheit ist, dass sie ihr Leben nicht ändern wollen, die Hindernisse nicht aus dem Weg räumen wollen, mit dem sündhaften Leben nicht Schluss machen wollen. Das geht dann bis zur Todesstunde. Wenn die Sterbekerze einmal brennt, wird es dann einfach sein, sich zu bekehren? Ein zu gefährliches Spiel, das man nicht spielen darf!  Aber dem Auferstandenen kann nichts widerstehen, kein Grab und auch der Unglaube unserer Zeit nicht!  

Ich darf Ihnen gesegnete Tage der Vorbereitung auf das hl. Osterfest wünschen. Freuen wir uns auf die Karwoche mit ihren großen liturgischen Zeremonien, aber auch an der so schönen Volksfrömmigkeit dieser so besonderen Tage. Nehmen wir uns, so gut es geht, die Zeit, um diese hochheiligen Tage sehr gut vorzubereiten. Seien wir keine Minimalisten! Unsere Vorfahren waren in der Karwoche praktisch nur in der Kirche, bei den liturgischen Feiern, Andachten und Prozessionen. Beginnen wir diese großartige katholische Kultur wieder zu entdecken! Pflegen wir besonders die Anbetung beim Heiligen Grab am Karfreitag und am Karsamstag. Wir werden einen großen geistlichen Gewinn erlangen für unseren Alltag.  


Mit meinem priesterlichen Segen, 

 


Jaidhof, am 1. April 2023, Samstag in der Passionswoche