Vorwort des Distriktoberen

Liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

Vor 100 Jahren – am 23. Januar 1923 – starb Dom Columba Marmion OSB. Er hatte größten Einfluss auf den jungen Studenten Marcel Lefebvre und gehört damit gewissermaßen zum „spirituellen Erbe“ der Priesterbruderschaft St. Pius X. Anlässlich seines 100. Todestages darf ich hier an diese große Priestergestalt erinnern. Im Mittelpunkt seiner geistlichen Lehre steht unser Herr Jesus Christus und die von ihm vermittelte Gotteskindschaft. 

„Mich haben wenige Werke der neuesten religiösen Literatur so gepackt“, die „mit ebenso viel Tiefe, Klarheit und Wärme“ zeigen „was der Gottmensch Jesus Christus für die Begründung, Entfaltung und Vollendung des geistlichen, übernatürlichen Lebens für den einzelnen und für die Gesamtkirche wirkt und bedeutet. Man wird selten eine solche Zusammenschau der Dogmen des Christentums in ihrer Beziehung zum christlichen Leben finden. Als die charakteristischen Züge … möchte ich hervorheben: Größte Vertrautheit mit den Texten und Gedanken der Heiligen Schrift, tiefes Eindringen in die thomistische Dogmatik und in deren Eigenart vor allem in der Christologie und Sakramentenlehre, benediktinische Auffassung und Verwertung der Liturgie und eine gesunde, auf dem Felsengrund der katholischen Wahrheit ruhende Aszese und Frömmigkeit und dies alles in schönster, ungezwungener Harmonie. Wir haben hier eine christozentrische Dogmatik der katholischen Frömmigkeit vor uns.“ Diese lobenden Worte von Prälat Martin Grabmann (1875-1949) über Marmion haben nichts von ihrem Wert verloren.

Columba Marmion wurde am 1. April 1858 in Dublin als Sohn seines irischen Vaters William Marmion und seiner französischen Mutter Herminie Cordier geboren. Getauft wurde er auf den Namen Joseph. 1874 begann er sein Theologiestudium für die Diözese Dublin, das er in Rom zu Ende führte. 1881 wurde er in der Basilika Sant'Agata dei Goti zum Priester geweiht.

Seinen Eintritt in die 1872 durch deutsche Benediktiner aus Beuron gegründete belgische Abtei Maredsous (bei Namur) musste der Neupriester auf Bitten seines Bischofs aufschieben. Er wirkte daher zuerst fünf Jahre als Pfarrkurat, als Seminarprofessor und als Beichtvater in einem Nonnenkloster. Besonders am Herzen lag ihm aber die Gefängnisseelsorge. Hier kam er mit dem Elend und der Verwahrlosung von Männern und Frauen aus prekären Verhältnissen in Berührung. Hier reifte auch seine fruchtbare Fähigkeit zur Seelenleitung durch geduldiges Zuhören und durch geistliche Gespräche – eine Gabe, die ihn bis zu seinem Tod begleiten sollte. In diesen Jahren wurde auch der Grundstock einer eigentümlichen theologischen Methode gelegt, die ihr Maß an der französischen Schule der Spiritualität und an den Werken des hl. Franz von Sales nahm. Diese Geistigkeit wurde besonders fruchtbar in der klösterlichen Begegnung mit der ge- und durchlebten römischen Liturgie.

Dieser Berufung zum benediktinischen Klosterleben konnte er erst 1886 – er war fast 30 Jahre alt – folgen. Seiner Liebe zur Abtei Maredsous, die er durch einen Studienfreund kennengelernt hatte, war er treugeblieben. Wie ein iro-schottischer Mönch des Frühmittelalters verließ er seine Heimat, um in der Fremde zu leben und so Gott ohne jede Anhänglichkeit an das Irdische zu dienen.

Eingekleidet wurde Marmion von Abt Placidus Wolter (1828 – 1908), dem jüngeren Bruder von Dom Maurus Wolter (1825-1890). Die aus Köln stammenden Brüder waren die großen Erneuerer des benediktinischen Mönchtums in deutschen Landen, die bis heute mit dem Namen der Abtei Beuron verknüpft ist. Da der jüngere Bruder, der 1. Abt von Maredsous, im Jahr 1890 seinem leiblichen Bruder als Erzabt von Beuron nachfolgte, war die prägende Gestalt im Leben des jetzt den irischen Namen Columba tragenden Jungprofessen der 2. Abt von Maredsous, Dom Hildebrand de Hemptinne (1849-1913), der später Abtprimas des gesamten Benediktinerordens und ein enger Ratgeber der Päpste wurde. 

Ein strenges Noviziat führte Dom Columba Marmion zur Ewigen Profess am 10. Februar 1891. Sein Biograph Mark Tierney konnte schreiben: „Als junger Mönch war Marmion buchstäblich von göttlichen Dingen in Besitz genommen. Dem Gebet, dem Studium und der geistlichen Lesung galt sein einziges Interesse.“

1899 wurde er „im Gehorsam“ in die Universitätsstadt Löwen geschickt. Die 1835 von den belgischen Bischöfen erneuerte Universität war eines der akademischen Zentren der katholischen Welt, in der viele Ordensgemeinschaften eigene Kollegien unterhielten. Hier herrschten ein strenger katholischer Geist und zugleich eine große Offenheit für die unterschiedlichen Wissenschaften. Kein geringerer als der spätere Kardinal Désiré Mercier (1851-1926) hatte hier die scholastische Philosophie im Auftrag Leo XIII. zu neuer Blüte geführt. Die Benediktiner gründeten in der Studentenstadt Löwen die Abtei Mont César/Keizersberg. Columba Marmion wurde der erste Prior – also Stellvertreter – des Abtes Robert de Kerchove (1847–1942). 

1909 wurde er zum Abt von Maredsous gewählt, einer Abtei mit einer wachsenden internationalen Ausstrahlung. Sein Motto aus der Benediktusregel lautete: Magis prodesse quam praeesse (Es ist besser zu dienen als zu herrschen).

Diese letzte große Aufgabe seines Mönchslebens hatte für Dom Marmion eine Menge Kreuze bereit, darunter den 1914 begonnen Weltkrieg. Die deutschen Mönche mussten die Abtei verlassen, ja die Einheit der Beuroner Kongregation, zu der Maredsous gehört, zerbrach, aber auch der klösterliche Frieden war gefährdet. Die innere Einheit der Abtei war durch die neuen Ideen, die überall aufkeimten, löchrig geworden.

Marmion blieb angesichts der Versuchungen zum Aktivismus bei den jüngeren Mönchen ein Mann der Innerlichkeit. Seine Vorträge arbeiteten eifrige Mitbrüder unter seiner Anleitung zu Büchern um: Christus, das Leben der Seele (1917), Christus in seinen Geheimnissen (1919) und Christus, das Ideal des Mönchs (1922). Posthum erschien Christus, das Ideal des Priesters und kleinere Schriften. Der umfangreiche Briefwechsel wurde sogar erst in den 1990er Jahren vollständig ediert. Die verschriftlichte Form seiner Vorträge hat seinen Welt-ruhm (falsche Trennung) als geistlicher Autor begründet, obwohl viel von der „Salbung“, die ihn als Prediger auszeichnete, so nicht vermittelt werden konnte.

Kein geringerer als der junge Marcel Lefebvre war ein eifriger Leser der Bücher von Dom Marmion. In der Biographie des verehrten Gründers der Bruderschaft aus der Feder von Msgr. Bernard Tissier de Mallerais lesen wir: 

Nachdem er [Marcel Lefebvre als frisch geweihter Diakon] am 22. Juni 1929 seine Prüfung für das Lizentiat der Theologie bestanden hatte, wurde er, wie einige Mitbrüder, von den Patres in Santa Chiara ermutigt, seine Studien mit dem Doktorat in Theologie zu krönen. ... Im Ordinariat zu Lille [seinem Heimatbistum] wurde folgendermaßen entschieden. Er würde von seinem Bischof geweiht werden, bevor er für ein weiteres Jahr nach Rom zurückkehrte. [...] Marcel Lefebvre verfügte über den ganzen Sommer, um sich auf die Priesterweihe vorzubereiten. Ohne dazu ver-
 pflichtet zu sein, machte er Exerzitien in einem seiner geliebten Benediktinerklöster, der Abtei Maredsous, wo er seinen seelischen Durst mit der Lehre des berühmten Abtes, Dom Marmion [1858–1923], stillen wollte. Dieser war erst sechs Jahre zuvor im Rufe der Heiligkeit gestorben. Es schien ihm jedoch, dass man seinen geistigen Reichtum vergessen habe. Mit Dom Marmion ... nahm er sich fest vor, in der kontemplativen Vereinigung mit dem Kreuzesopfer die Quelle der Fruchtbarkeit seines zukünftigen Apostolates zu suchen.

Die kritische Anmerkung bezieht sich auf die Spaltung der „liturgischen Bewegung“ – den Begriff prägte Dom Marmion – noch zur Zeit unseres Abtes. Dom Marmion wollte den Menschen zur Höhe der Liturgie erheben, eine andere Denkungsart, die schnell in den Modernismus abrutschte, wollte die Liturgie auf die Ebene der Menschen bringen. Beide „Konzepte“, die beide im benediktinischen Mönchtum ihren Humus fanden, führten eine Reihe von Stellvertreter-Kriegen, die im II. Vatikanum zum Sieg der „pastoralen Kreativität“ und zum Novus Ordo führten.

Die „Minorität“, die ihre Liebe zur organisch gewachsenen römischen Liturgie bewahren konnte, hatte in Dom Guéranger und Dom Marmion ihre Vordenker und in Erzbischof Marcel Lefebvre ihren wirkmächtigsten Testamentsvollstrecker gefunden. 

Die Werke von Dom Columba Marmion mögen immer wieder neue Generationen von Geistlichen und eifrigen Laien zu einer persönlichen Christusbeziehung durch die Liturgie führen.

Mit meinem priesterlichen Segen und den besten Wünschen für das neue Jahr!

Vorwort des Distriktoberen

Liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

Vor 100 Jahren – am 23. Januar 1923 – starb Dom Columba Marmion OSB. Er hatte größten Einfluss auf den jungen Studenten Marcel Lefebvre und gehört damit gewissermaßen zum „spirituellen Erbe“ der Priesterbruderschaft St. Pius X. Anlässlich seines 100. Todestages darf ich hier an diese große Priestergestalt erinnern. Im Mittelpunkt seiner geistlichen Lehre steht unser Herr Jesus Christus und die von ihm vermittelte Gotteskindschaft. 

„Mich haben wenige Werke der neuesten religiösen Literatur so gepackt“, die „mit ebenso viel Tiefe, Klarheit und Wärme“ zeigen „was der Gottmensch Jesus Christus für die Begründung, Entfaltung und Vollendung des geistlichen, übernatürlichen Lebens für den einzelnen und für die Gesamtkirche wirkt und bedeutet. Man wird selten eine solche Zusammenschau der Dogmen des Christentums in ihrer Beziehung zum christlichen Leben finden. Als die charakteristischen Züge … möchte ich hervorheben: Größte Vertrautheit mit den Texten und Gedanken der Heiligen Schrift, tiefes Eindringen in die thomistische Dogmatik und in deren Eigenart vor allem in der Christologie und Sakramentenlehre, benediktinische Auffassung und Verwertung der Liturgie und eine gesunde, auf dem Felsengrund der katholischen Wahrheit ruhende Aszese und Frömmigkeit und dies alles in schönster, ungezwungener Harmonie. Wir haben hier eine christozentrische Dogmatik der katholischen Frömmigkeit vor uns.“ Diese lobenden Worte von Prälat Martin Grabmann (1875-1949) über Marmion haben nichts von ihrem Wert verloren.

Columba Marmion wurde am 1. April 1858 in Dublin als Sohn seines irischen Vaters William Marmion und seiner französischen Mutter Herminie Cordier geboren. Getauft wurde er auf den Namen Joseph. 1874 begann er sein Theologiestudium für die Diözese Dublin, das er in Rom zu Ende führte. 1881 wurde er in der Basilika Sant'Agata dei Goti zum Priester geweiht.

Seinen Eintritt in die 1872 durch deutsche Benediktiner aus Beuron gegründete belgische Abtei Maredsous (bei Namur) musste der Neupriester auf Bitten seines Bischofs aufschieben. Er wirkte daher zuerst fünf Jahre als Pfarrkurat, als Seminarprofessor und als Beichtvater in einem Nonnenkloster. Besonders am Herzen lag ihm aber die Gefängnisseelsorge. Hier kam er mit dem Elend und der Verwahrlosung von Männern und Frauen aus prekären Verhältnissen in Berührung. Hier reifte auch seine fruchtbare Fähigkeit zur Seelenleitung durch geduldiges Zuhören und durch geistliche Gespräche – eine Gabe, die ihn bis zu seinem Tod begleiten sollte. In diesen Jahren wurde auch der Grundstock einer eigentümlichen theologischen Methode gelegt, die ihr Maß an der französischen Schule der Spiritualität und an den Werken des hl. Franz von Sales nahm. Diese Geistigkeit wurde besonders fruchtbar in der klösterlichen Begegnung mit der ge- und durchlebten römischen Liturgie.

Dieser Berufung zum benediktinischen Klosterleben konnte er erst 1886 – er war fast 30 Jahre alt – folgen. Seiner Liebe zur Abtei Maredsous, die er durch einen Studienfreund kennengelernt hatte, war er treugeblieben. Wie ein iro-schottischer Mönch des Frühmittelalters verließ er seine Heimat, um in der Fremde zu leben und so Gott ohne jede Anhänglichkeit an das Irdische zu dienen.

Eingekleidet wurde Marmion von Abt Placidus Wolter (1828 – 1908), dem jüngeren Bruder von Dom Maurus Wolter (1825-1890). Die aus Köln stammenden Brüder waren die großen Erneuerer des benediktinischen Mönchtums in deutschen Landen, die bis heute mit dem Namen der Abtei Beuron verknüpft ist. Da der jüngere Bruder, der 1. Abt von Maredsous, im Jahr 1890 seinem leiblichen Bruder als Erzabt von Beuron nachfolgte, war die prägende Gestalt im Leben des jetzt den irischen Namen Columba tragenden Jungprofessen der 2. Abt von Maredsous, Dom Hildebrand de Hemptinne (1849-1913), der später Abtprimas des gesamten Benediktinerordens und ein enger Ratgeber der Päpste wurde. 

Ein strenges Noviziat führte Dom Columba Marmion zur Ewigen Profess am 10. Februar 1891. Sein Biograph Mark Tierney konnte schreiben: „Als junger Mönch war Marmion buchstäblich von göttlichen Dingen in Besitz genommen. Dem Gebet, dem Studium und der geistlichen Lesung galt sein einziges Interesse.“

1899 wurde er „im Gehorsam“ in die Universitätsstadt Löwen geschickt. Die 1835 von den belgischen Bischöfen erneuerte Universität war eines der akademischen Zentren der katholischen Welt, in der viele Ordensgemeinschaften eigene Kollegien unterhielten. Hier herrschten ein strenger katholischer Geist und zugleich eine große Offenheit für die unterschiedlichen Wissenschaften. Kein geringerer als der spätere Kardinal Désiré Mercier (1851-1926) hatte hier die scholastische Philosophie im Auftrag Leo XIII. zu neuer Blüte geführt. Die Benediktiner gründeten in der Studentenstadt Löwen die Abtei Mont César/Keizersberg. Columba Marmion wurde der erste Prior – also Stellvertreter – des Abtes Robert de Kerchove (1847–1942). 

1909 wurde er zum Abt von Maredsous gewählt, einer Abtei mit einer wachsenden internationalen Ausstrahlung. Sein Motto aus der Benediktusregel lautete: Magis prodesse quam praeesse (Es ist besser zu dienen als zu herrschen).

Diese letzte große Aufgabe seines Mönchslebens hatte für Dom Marmion eine Menge Kreuze bereit, darunter den 1914 begonnen Weltkrieg. Die deutschen Mönche mussten die Abtei verlassen, ja die Einheit der Beuroner Kongregation, zu der Maredsous gehört, zerbrach, aber auch der klösterliche Frieden war gefährdet. Die innere Einheit der Abtei war durch die neuen Ideen, die überall aufkeimten, löchrig geworden.

Marmion blieb angesichts der Versuchungen zum Aktivismus bei den jüngeren Mönchen ein Mann der Innerlichkeit. Seine Vorträge arbeiteten eifrige Mitbrüder unter seiner Anleitung zu Büchern um: Christus, das Leben der Seele (1917), Christus in seinen Geheimnissen (1919) und Christus, das Ideal des Mönchs (1922). Posthum erschien Christus, das Ideal des Priesters und kleinere Schriften. Der umfangreiche Briefwechsel wurde sogar erst in den 1990er Jahren vollständig ediert. Die verschriftlichte Form seiner Vorträge hat seinen Welt-ruhm (falsche Trennung) als geistlicher Autor begründet, obwohl viel von der „Salbung“, die ihn als Prediger auszeichnete, so nicht vermittelt werden konnte.

Kein geringerer als der junge Marcel Lefebvre war ein eifriger Leser der Bücher von Dom Marmion. In der Biographie des verehrten Gründers der Bruderschaft aus der Feder von Msgr. Bernard Tissier de Mallerais lesen wir: 

Nachdem er [Marcel Lefebvre als frisch geweihter Diakon] am 22. Juni 1929 seine Prüfung für das Lizentiat der Theologie bestanden hatte, wurde er, wie einige Mitbrüder, von den Patres in Santa Chiara ermutigt, seine Studien mit dem Doktorat in Theologie zu krönen. ... Im Ordinariat zu Lille [seinem Heimatbistum] wurde folgendermaßen entschieden. Er würde von seinem Bischof geweiht werden, bevor er für ein weiteres Jahr nach Rom zurückkehrte. [...] Marcel Lefebvre verfügte über den ganzen Sommer, um sich auf die Priesterweihe vorzubereiten. Ohne dazu ver-
 pflichtet zu sein, machte er Exerzitien in einem seiner geliebten Benediktinerklöster, der Abtei Maredsous, wo er seinen seelischen Durst mit der Lehre des berühmten Abtes, Dom Marmion [1858–1923], stillen wollte. Dieser war erst sechs Jahre zuvor im Rufe der Heiligkeit gestorben. Es schien ihm jedoch, dass man seinen geistigen Reichtum vergessen habe. Mit Dom Marmion ... nahm er sich fest vor, in der kontemplativen Vereinigung mit dem Kreuzesopfer die Quelle der Fruchtbarkeit seines zukünftigen Apostolates zu suchen.

Die kritische Anmerkung bezieht sich auf die Spaltung der „liturgischen Bewegung“ – den Begriff prägte Dom Marmion – noch zur Zeit unseres Abtes. Dom Marmion wollte den Menschen zur Höhe der Liturgie erheben, eine andere Denkungsart, die schnell in den Modernismus abrutschte, wollte die Liturgie auf die Ebene der Menschen bringen. Beide „Konzepte“, die beide im benediktinischen Mönchtum ihren Humus fanden, führten eine Reihe von Stellvertreter-Kriegen, die im II. Vatikanum zum Sieg der „pastoralen Kreativität“ und zum Novus Ordo führten.

Die „Minorität“, die ihre Liebe zur organisch gewachsenen römischen Liturgie bewahren konnte, hatte in Dom Guéranger und Dom Marmion ihre Vordenker und in Erzbischof Marcel Lefebvre ihren wirkmächtigsten Testamentsvollstrecker gefunden. 

Die Werke von Dom Columba Marmion mögen immer wieder neue Generationen von Geistlichen und eifrigen Laien zu einer persönlichen Christusbeziehung durch die Liturgie führen.

Mit meinem priesterlichen Segen und den besten Wünschen für das neue Jahr!