Vorwort des Distriktoberen

1    vgl. Dom Columba Marmion, Christus in seinen Geheimnissen. Hier werden die Gründe ausführlich entfaltet.  

2   Ps 104 und 133. – König David hat diese glückliche Erfahrung gemacht. Er musste zunächst zwar sein abgrundtiefes Elend erfahren, weil er in schwerste Sünden gestürzt war, dann wurde aus ihm der große Sehnende und Gottessucher, der die Güte Gottes in seinen vielen Psalmen so schön besungen hat. Das war schließlich der ganze Lebensinhalt des hl. Königs, seine ganze Freude und Seligkeit.

Der große Weltadvent


Liebe Freunde und Wohltäter!


Die vier Sonntage der Adventszeit versinnbilden das (nach biblischer Zählung) viertausendjährige Harren der Menschen auf den verheißenen Erlöser. Das ganze Alte Testament war im Plan Gottes nichts anderes als ein langer Weltadvent.

Warum aber hat Gott so lange gewartet, bis er den Menschen seinen eingeborenen Sohn als ihren Retter sandte? Waren denn die Menschen durch die Sünde nicht rettungslos verloren und hätten sie nicht dringendst des Erlösers bedurft? Wäre es nicht besser gewesen, wenn Gott ihnen bald nach dem Sündenfall Adams und Evas und ihrer Vertreibung den Erlöser geschickt hätte?

Natürlich hatte Gott für diese lange Wartezeit seine weisen Gründe. Und diese Gründe sind nicht nur von geschichtlichem Interesse, sondern werfen auch ein helles Licht auf unsere Situation und die heutige Zeit:1


1) Notwendiger Heilungsprozess

Die Menschen sind durch Hochmut gefallen, aufgereizt durch die teuflische Schlange im Paradies: „Ihr werdet sein wie Gott!“ – Seither ist der Stolz die schlimmste Wunde in den Seelen der Menschen, er ist am tiefsten eingewurzelt. Das Unheimliche des Stolzes besteht in der Verblendung: Der Stolze lebt in der ständigen Illusion seiner eigenen eingebildeten Überlegenheit. Er glaubt, auf niemanden angewiesen zu sein, schon gar nicht auf einen Herrgott. Aus eigner Kraft und Geschicklichkeit will er sein Leben meistern. Erhaben über andere, ist er überzeugt, er sei doch eigentlich der Beste und Klügste. Er sieht nicht im Geringsten ein, dass er in Wirklichkeit elend und schwach ist und wie alle Menschen der Hilfe Gottes dringend bedarf, ohne ihn verloren wäre, ja am Ende sogar ewig verloren. Und darum versteht er absolut nicht, warum er denn überhaupt einen Erlöser braucht. Der Stolz macht blind!

Wie schwer es für die Menschen ist, von dieser Blindheit geheilt zu werden, erkennt man an der Geschichte des auserwählten Volkes. Die Israeliten riefen zwar immer wieder zu Gott, wenn es ihnen schlecht ging. Sobald sich Gott aber ihrer erbarmt und sie aus ihrer Not befreit hatte, fielen sie von Ihm ab, wollten von ihm nichts mehr wissen, folgten halsstarrig ihren selbstsüchtigen Neigungen.

Darum mussten die Menschen durch eine langdauernde schmerzliche Erfahrung ihrer Hilfslosigkeit zur Einsicht gebracht werden, dass sie wirklich eines Erlösers bedurften. So kam es in Israel beispielsweise zu tragischen Bürgerkriegen. Durch Neid, rücksichtlosem Egoismus und Zorn gab es unter den Stämmen Zerwürfnisse, man schlug sich gegenseitig die Köpfe ein, zum Teil mit zehntausenden von Toten. Die Leute warfen sich gebrochenen Herzens in den Staub, weinten und bejammerten wochenlang ihr Elend, klagten sich schließlich bei Gott ihrer Sünden an, und flehten ihn an, doch endlich die verheißene Erlösung zu senden.

So wuchs bei den Israeliten, aber auch bei den Heiden immer mehr die Sehnsucht nach dem Erlöser. Es dauerte lange, aber schließlich kam dann die Fülle der Zeit, als Gott seinen Sohn auf die Welt senden konnte.

Fülle der Zeit bedeutet ganz einfach, dass die Einsicht der Menschenherzen ins eigene Elend so groß geworden ist und entsprechend auch die Sehnsucht nach Erlösung, dass der Heiland der Welt kommen konnte und die Menschen ihn aufnahmen. So geschah es dann auch: Kaum begann der hl. Johannes d. Täufer in der Wüste Buße zu predigen und auf Jesus hinzuweisen, eilten die Menschen scharenweise zu ihm hinaus, bekehrten sich und glaubten an Jesus.


2) Die überwältigende Herrlichkeit des Erlösers

Der zweite Grund für die lange Dauer des Weltadvents liegt in der Größe des Geheimnisses der Menschwerdung Gottes. Es ist so gewaltig und die Majestät des Erlösers so erhaben, dass Gott dies den Menschen nicht sofort offenbaren konnte, sondern erst nach und nach. Sie hätten es nicht fassen können. Als weiser Pädagoge hat Gott begonnen, den kommenden Erlöser zwar sofort nach dem Sündenfall zu offenbaren zum Trost der gefallenen Menschen, aber zunächst noch ziemlich unbestimmt. Er spricht von der hohen Frau und seinem Nachkommen, die der Schlange den Kopf zertreten würden. Das war die erste Frohbotschaft für die Menschheit: Die Verheißung des Erlösers und seiner heiligen Mutter, die den Teufel besiegen werden. Aber mehr wusste man noch nicht.

Gott erneuerte seine Verheißung immer wieder von neuem, aber es mussten Jahrhunderte vergehen, bis die Propheten schließlich ganz deutlich und in allen Einzelheiten vom Erlöser und seinem Werk sprachen. Sie sagten voraus, dass Er aus einer Jungfrau geboren werde, in Bethlehem auf die Welt komme, sein Ursprung aber in der Ewigkeit sei. Sie verkündeten seine göttliche Würde, seine Wundertaten, aber auch sein bitteres Leiden: er werde für ein paar Silberlinge verraten, durch ein ungerechtes Urteil verurteilt, dann so geschlagen, dass kein heiler Fleck an ihm bleibe; seine Hände und Füße werden durchbohrt, er wird mit Essig und Galle getränkt und schließlich zwischen zwei Räubern erhöht und hingerichtet, etc. Daniel, einer seiner letzten Propheten, gab sogar den Zeitpunkt seines Kommens an. So wurde die Erwartung und Sehnsucht nach Ihm immer lebendiger, je näher die Zeit rückte. Als Er dann tatsächlich kam, war es für jeden aufrichtigen Menschen ein leichtes, ihn zu erkennen und an ihn zu glauben.


Lehren für uns und unsere Zeit

Die Geschichte des Alten Testaments ist auch unsere Geschichte. Sie vollzieht sich ganz persönlich im Leben eines jeden Christen, aber auch im Verlauf der Zeitgeschichte.

Auch bei uns hat der Hochmut die tiefste Wunde geschlagen, er ist darum die erste der Hauptsünden. Und wie erwähnt, macht der Stolz blind. Diese Blindheit verursacht ein doppeltes Problem, wir leiden unter einer schwer mangelhaften Selbst- und Gotteserkenntnis. Deswegen wendet Gott bei jedem von uns die gleiche doppelte Strategie an wie beim auserwählten Volk:

Gott muss uns unser eigenes Elend erfahren lassen. Wenn wir nicht tief und inwendig unsere Schwäche zu spüren bekommen, dann bleiben wir immer unserem Stolz und Egoismus verhaftet und kommen nie auf die Idee, uns nach Gott zu sehnen. Es ist wie bei einem Schwerkranken, dessen Krankheit aber noch unsichtbar ist. Erst wenn sie ausbricht und der Kranke elend darniederliegt, erst dann sehnt er sich nach einem Arzt, der ihm helfen kann.


Und die Sehnsucht treibt ihn, auf die Suche zu gehen.

Als bester Seelenarzt will uns Jesus heilen und erleuchten, und darum kann es nicht ausbleiben, dass wir früher oder später unser Elend schmerzlich erfahren, immer wieder, wir versagen schwer, wir sind enttäuscht von uns selbst oder von anderen, gedemütigt. All dies ist eine große Gnade Gottes, damit wir endlich zur Einsicht kommen, vielleicht erst nach Jahrzehnten, wie abgrundtief unsere Schwäche ist und die Sehnsucht nach unserem Erlöser in uns zu brennen beginnt. Diese Sehnsucht wird dann die Triebkraft sein, Gott wirklich aus ganzem Herzen zu suchen und nicht mehr uns selbst. Glücklich die wahren Gottessucher! Denn wer sucht, wird auch finden. „Das Herz aller, die den Herrn suchen wird sich freuen. Sucht den Herrn und ihr werdet erstarken, darum sucht sein Antlitz immerfort.“ „Tretet zu Ihm hinzu, und ihr werdet erleuchtet werden.“2


Der Gender- und Transhumanismus-Wahn

Die Menschen haben in ihrer Hybris die milde Herrschaft Gottes zurückgewiesen. Vom Wahn besessen, aus eigener Kraft „den Planeten retten“ und eine bessere, „gegenderte“ und genmanipulierte Menschheit schaffen zu können, sind ihnen die heiligen Gebote Gottes unzumutbar geworden. Gott überlässt sie darum ihrem tollen Treiben, das sie in die Katastrophe und Versklavung führen wird. Es muss wohl zu einer tyrannischen Weltdiktatur kommen, die den liberalen Traum von der totalen und ungezügelten Freiheit ad absurdum führen wird, bis die Völker endlich wieder zu Gott zurückkehren werden. Beides ist in der Geheimen Offenbarung prophezeit, sowohl die Gewaltherrschaft der antichristlichen Mächte wie auch die Befreiung und das Aufblühen eines neuen christlichen Zeitalters des Friedens in der wahren Freiheit der Kinder Gottes. Gott bleibt der Herr aller Dinge, Er bestimmt die Zeitabläufe. Es ist darum müßig, mit irgendwelchen Jahreszahlen zu spekulieren. An uns liegt es aber, Gott die Treue zu halten, durch unerschütterliches Gottvertrauen die gegenwärtigen Prüfungen zu ertragen und aufzuopfern, unser Leben zu heiligen, in seliger Erwartung des verheißenen, glanzvollen Triumphes der heiligsten Herzen Jesu und Mariä.


Von Herzen wünsche ich Ihnen eine gesegnete Adventszeit und frohe, gnadenreiche Weihnachten!


Neue Kirche für die FSSPX in Wien

Retter des katholischen Glaubens  in Österreich

Vorwort des Distriktoberen

1    vgl. Dom Columba Marmion, Christus in seinen Geheimnissen. Hier werden die Gründe ausführlich entfaltet.  

2   Ps 104 und 133. – König David hat diese glückliche Erfahrung gemacht. Er musste zunächst zwar sein abgrundtiefes Elend erfahren, weil er in schwerste Sünden gestürzt war, dann wurde aus ihm der große Sehnende und Gottessucher, der die Güte Gottes in seinen vielen Psalmen so schön besungen hat. Das war schließlich der ganze Lebensinhalt des hl. Königs, seine ganze Freude und Seligkeit.

Der große Weltadvent


Liebe Freunde und Wohltäter!


Die vier Sonntage der Adventszeit versinnbilden das (nach biblischer Zählung) viertausendjährige Harren der Menschen auf den verheißenen Erlöser. Das ganze Alte Testament war im Plan Gottes nichts anderes als ein langer Weltadvent.

Warum aber hat Gott so lange gewartet, bis er den Menschen seinen eingeborenen Sohn als ihren Retter sandte? Waren denn die Menschen durch die Sünde nicht rettungslos verloren und hätten sie nicht dringendst des Erlösers bedurft? Wäre es nicht besser gewesen, wenn Gott ihnen bald nach dem Sündenfall Adams und Evas und ihrer Vertreibung den Erlöser geschickt hätte?

Natürlich hatte Gott für diese lange Wartezeit seine weisen Gründe. Und diese Gründe sind nicht nur von geschichtlichem Interesse, sondern werfen auch ein helles Licht auf unsere Situation und die heutige Zeit:1


1) Notwendiger Heilungsprozess

Die Menschen sind durch Hochmut gefallen, aufgereizt durch die teuflische Schlange im Paradies: „Ihr werdet sein wie Gott!“ – Seither ist der Stolz die schlimmste Wunde in den Seelen der Menschen, er ist am tiefsten eingewurzelt. Das Unheimliche des Stolzes besteht in der Verblendung: Der Stolze lebt in der ständigen Illusion seiner eigenen eingebildeten Überlegenheit. Er glaubt, auf niemanden angewiesen zu sein, schon gar nicht auf einen Herrgott. Aus eigner Kraft und Geschicklichkeit will er sein Leben meistern. Erhaben über andere, ist er überzeugt, er sei doch eigentlich der Beste und Klügste. Er sieht nicht im Geringsten ein, dass er in Wirklichkeit elend und schwach ist und wie alle Menschen der Hilfe Gottes dringend bedarf, ohne ihn verloren wäre, ja am Ende sogar ewig verloren. Und darum versteht er absolut nicht, warum er denn überhaupt einen Erlöser braucht. Der Stolz macht blind!

Wie schwer es für die Menschen ist, von dieser Blindheit geheilt zu werden, erkennt man an der Geschichte des auserwählten Volkes. Die Israeliten riefen zwar immer wieder zu Gott, wenn es ihnen schlecht ging. Sobald sich Gott aber ihrer erbarmt und sie aus ihrer Not befreit hatte, fielen sie von Ihm ab, wollten von ihm nichts mehr wissen, folgten halsstarrig ihren selbstsüchtigen Neigungen.

Darum mussten die Menschen durch eine langdauernde schmerzliche Erfahrung ihrer Hilfslosigkeit zur Einsicht gebracht werden, dass sie wirklich eines Erlösers bedurften. So kam es in Israel beispielsweise zu tragischen Bürgerkriegen. Durch Neid, rücksichtlosem Egoismus und Zorn gab es unter den Stämmen Zerwürfnisse, man schlug sich gegenseitig die Köpfe ein, zum Teil mit zehntausenden von Toten. Die Leute warfen sich gebrochenen Herzens in den Staub, weinten und bejammerten wochenlang ihr Elend, klagten sich schließlich bei Gott ihrer Sünden an, und flehten ihn an, doch endlich die verheißene Erlösung zu senden.

So wuchs bei den Israeliten, aber auch bei den Heiden immer mehr die Sehnsucht nach dem Erlöser. Es dauerte lange, aber schließlich kam dann die Fülle der Zeit, als Gott seinen Sohn auf die Welt senden konnte.

Fülle der Zeit bedeutet ganz einfach, dass die Einsicht der Menschenherzen ins eigene Elend so groß geworden ist und entsprechend auch die Sehnsucht nach Erlösung, dass der Heiland der Welt kommen konnte und die Menschen ihn aufnahmen. So geschah es dann auch: Kaum begann der hl. Johannes d. Täufer in der Wüste Buße zu predigen und auf Jesus hinzuweisen, eilten die Menschen scharenweise zu ihm hinaus, bekehrten sich und glaubten an Jesus.


2) Die überwältigende Herrlichkeit des Erlösers

Der zweite Grund für die lange Dauer des Weltadvents liegt in der Größe des Geheimnisses der Menschwerdung Gottes. Es ist so gewaltig und die Majestät des Erlösers so erhaben, dass Gott dies den Menschen nicht sofort offenbaren konnte, sondern erst nach und nach. Sie hätten es nicht fassen können. Als weiser Pädagoge hat Gott begonnen, den kommenden Erlöser zwar sofort nach dem Sündenfall zu offenbaren zum Trost der gefallenen Menschen, aber zunächst noch ziemlich unbestimmt. Er spricht von der hohen Frau und seinem Nachkommen, die der Schlange den Kopf zertreten würden. Das war die erste Frohbotschaft für die Menschheit: Die Verheißung des Erlösers und seiner heiligen Mutter, die den Teufel besiegen werden. Aber mehr wusste man noch nicht.

Gott erneuerte seine Verheißung immer wieder von neuem, aber es mussten Jahrhunderte vergehen, bis die Propheten schließlich ganz deutlich und in allen Einzelheiten vom Erlöser und seinem Werk sprachen. Sie sagten voraus, dass Er aus einer Jungfrau geboren werde, in Bethlehem auf die Welt komme, sein Ursprung aber in der Ewigkeit sei. Sie verkündeten seine göttliche Würde, seine Wundertaten, aber auch sein bitteres Leiden: er werde für ein paar Silberlinge verraten, durch ein ungerechtes Urteil verurteilt, dann so geschlagen, dass kein heiler Fleck an ihm bleibe; seine Hände und Füße werden durchbohrt, er wird mit Essig und Galle getränkt und schließlich zwischen zwei Räubern erhöht und hingerichtet, etc. Daniel, einer seiner letzten Propheten, gab sogar den Zeitpunkt seines Kommens an. So wurde die Erwartung und Sehnsucht nach Ihm immer lebendiger, je näher die Zeit rückte. Als Er dann tatsächlich kam, war es für jeden aufrichtigen Menschen ein leichtes, ihn zu erkennen und an ihn zu glauben.


Lehren für uns und unsere Zeit

Die Geschichte des Alten Testaments ist auch unsere Geschichte. Sie vollzieht sich ganz persönlich im Leben eines jeden Christen, aber auch im Verlauf der Zeitgeschichte.

Auch bei uns hat der Hochmut die tiefste Wunde geschlagen, er ist darum die erste der Hauptsünden. Und wie erwähnt, macht der Stolz blind. Diese Blindheit verursacht ein doppeltes Problem, wir leiden unter einer schwer mangelhaften Selbst- und Gotteserkenntnis. Deswegen wendet Gott bei jedem von uns die gleiche doppelte Strategie an wie beim auserwählten Volk:

Gott muss uns unser eigenes Elend erfahren lassen. Wenn wir nicht tief und inwendig unsere Schwäche zu spüren bekommen, dann bleiben wir immer unserem Stolz und Egoismus verhaftet und kommen nie auf die Idee, uns nach Gott zu sehnen. Es ist wie bei einem Schwerkranken, dessen Krankheit aber noch unsichtbar ist. Erst wenn sie ausbricht und der Kranke elend darniederliegt, erst dann sehnt er sich nach einem Arzt, der ihm helfen kann.


Und die Sehnsucht treibt ihn, auf die Suche zu gehen.

Als bester Seelenarzt will uns Jesus heilen und erleuchten, und darum kann es nicht ausbleiben, dass wir früher oder später unser Elend schmerzlich erfahren, immer wieder, wir versagen schwer, wir sind enttäuscht von uns selbst oder von anderen, gedemütigt. All dies ist eine große Gnade Gottes, damit wir endlich zur Einsicht kommen, vielleicht erst nach Jahrzehnten, wie abgrundtief unsere Schwäche ist und die Sehnsucht nach unserem Erlöser in uns zu brennen beginnt. Diese Sehnsucht wird dann die Triebkraft sein, Gott wirklich aus ganzem Herzen zu suchen und nicht mehr uns selbst. Glücklich die wahren Gottessucher! Denn wer sucht, wird auch finden. „Das Herz aller, die den Herrn suchen wird sich freuen. Sucht den Herrn und ihr werdet erstarken, darum sucht sein Antlitz immerfort.“ „Tretet zu Ihm hinzu, und ihr werdet erleuchtet werden.“2


Der Gender- und Transhumanismus-Wahn

Die Menschen haben in ihrer Hybris die milde Herrschaft Gottes zurückgewiesen. Vom Wahn besessen, aus eigener Kraft „den Planeten retten“ und eine bessere, „gegenderte“ und genmanipulierte Menschheit schaffen zu können, sind ihnen die heiligen Gebote Gottes unzumutbar geworden. Gott überlässt sie darum ihrem tollen Treiben, das sie in die Katastrophe und Versklavung führen wird. Es muss wohl zu einer tyrannischen Weltdiktatur kommen, die den liberalen Traum von der totalen und ungezügelten Freiheit ad absurdum führen wird, bis die Völker endlich wieder zu Gott zurückkehren werden. Beides ist in der Geheimen Offenbarung prophezeit, sowohl die Gewaltherrschaft der antichristlichen Mächte wie auch die Befreiung und das Aufblühen eines neuen christlichen Zeitalters des Friedens in der wahren Freiheit der Kinder Gottes. Gott bleibt der Herr aller Dinge, Er bestimmt die Zeitabläufe. Es ist darum müßig, mit irgendwelchen Jahreszahlen zu spekulieren. An uns liegt es aber, Gott die Treue zu halten, durch unerschütterliches Gottvertrauen die gegenwärtigen Prüfungen zu ertragen und aufzuopfern, unser Leben zu heiligen, in seliger Erwartung des verheißenen, glanzvollen Triumphes der heiligsten Herzen Jesu und Mariä.


Von Herzen wünsche ich Ihnen eine gesegnete Adventszeit und frohe, gnadenreiche Weihnachten!