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Vorwort des Distriktoberen

„Früher war vieles besser, heute erleben wir eine ganz schlimme Zeit.“ So und ähnlich hört man immer wieder sagen. Einige behaupten sogar, es sei noch nie so
schlimm gewesen wie heute. Wenn man mit „es“ den Einfluss der Lehre Christi in der Öffentlichkeit meint, mag das sogar zutreffen.

Aber darum geht es mir nicht.

Unsere Frage soll nicht in erster Linie sein, wie schlimm „es“ ist. Wir können lamentieren und schimpfen, wie wir wollen. Ändern werden wir dadurch nichts und niemanden – außer, dass wir selbst dabei schlechter werden.

Unsere Frage muss sein, was wir tun können.

In einer ähnlichen Lage gab der hl. Augustinus schon vor 1.600 Jahren die rechte Antwort: „‚Böse Zeiten, mühselige Zeiten!‘, sagen die Menschen. Lasst uns recht leben, und recht sind die Zeiten! Wir sind die Zeiten: wie wir sind, so sind die Zeiten.“

Damit ist eigentlich alles gesagt. 

Es kommt der Einwand: Wir mühen uns schon so lange. Warum sehen wir keine Verbesserung? – Vielleicht deswegen, weil sich noch zu viel um uns selbst dreht, auch bei unserem Beten. Wie oft beten wir, dass es uns gut geht, dass uns oder unseren Freunden geholfen wird. Das Heil aller Seelen und die großen Anliegen der Kirche verlieren wir nur zu leicht aus dem Blickfeld. Das sollten wir verhindern. Pius XII. schreibt in Mystici Corporis: „Ein wahrhaft schaudererregendes Mysterium, das man niemals genug betrachten kann: dass nämlich das Heil vieler abhängig ist von den Gebeten und freiwilligen Bußübungen der Glieder des geheimnisvollen Leibes Jesu Christi, die sie zu diesem Zweck auf sich nehmen; und von der Mitwirkung, die die Hirten und Gläubigen, besonders die Familienväter und -mütter, unserem göttlichen Erlöser zu leisten haben.“ Unsere Liebe Frau von Fatima betont dasselbe mit den Worten: „So viele Seelen gehen in die Hölle, weil niemand für sie betet und opfert.“

Weiten wir also unseren Blick! Wir haben eine Mit-Verantwortung für das Heil vieler Seelen. Und diese dängt uns zum Handeln. Auch Sr. Lucia von Fatima weist mit großem Nachdruck darauf hin (am 26. Dezember 1957 zu Pater Augustin Fuentes): „Pater, wir sollten nicht auf einen Aufruf des Heiligen Vaters warten, um Buße zu tun. Noch sollten wir auf den Aufruf zur Buße von den Bischöfen unserer Diözesen warten, noch von den Ordenskongregationen. Nein! Unser Herr hat diese Mittel schon sehr oft benutzt, und die Welt hat ihnen keine Beachtung geschenkt. Deswegen ist es jetzt nötig, dass jeder von uns von sich aus anfängt, sein geistiges Leben zu erneuern. Jeder soll nicht nur seine eigene Seele retten, sondern alle Seelen, die Gott an unseren Weg stellt.“ 

Ein zweiter Einwand: Wir sind so wenige. Was können wir schon ausrichten? – Die Antwort darauf ist die Allmacht Gottes. Wenn Gott uns diese Mit-Verantwortung gibt, gibt er uns auch die Garantie, dass er mitwirkt. Wobei das falsch ausgedrückt ist: Er ist der eigentlich Handelnde, wir sind die Mitwirkenden. Aber er hat sein Handeln an unsere Mitwirkung geknüpft. 

Für uns sollte das ein Anlass großer Freude sein: Gott lässt uns direkt am Heilswerk Jesu Christi mitwirken – eine große und erhebende Aufgabe! Dass Gott uns diese Mit-­Verantwortung gibt, zeigt, welch großes Vertrauen er in uns setzt. Dieses Vertrauen ist etwas Beglückendes: Wir kleine Wesen haben im Heilsplan Gottes eine entscheidende Bedeutung!

Vielleicht werden wir nicht viel sichtbaren Erfolg erzielen. Aber wir haben die Garantie, dass jedes auch noch so kleine Opfer und noch so bescheidene Gebet von Gott wohlgefällig aufgenommen und zum Heil der Seelen verwendet wird. Dass wir es vielleicht nicht wahrnehmen, tut nichts zur Sache, ja ist sogar gut für unsere Demut. Dass viele sich nicht bekehren wollen, wusste schon der hl. Augustinus: „Was tun wir? Können wir nicht die Menge der Menschen zu einem rechten Leben bekehren? Die wenigen, die hören, mögen recht haben; die wenigen, die recht leben, mögen die vielen, die schlecht leben, ertragen!“

Der Aufruf zum Gebetssturm für Deutschland – um Schutz und Stärkung für Familie, Vaterland und Kirche – ist nichts anderes als eine Ermutigung, die besprochene Mit-Verantwortung bewusster und ernster wahrzunehmen. Bitte beteiligen Sie sich eifrig.  Die beiden Sätze des hl. Augustinus und von Sr. Lucia von Fatima sollen uns begleiten: 

Jeder soll nicht nur seine eigene Seele retten, sondern alle Seelen, die Gott an unseren Weg stellt.

Lasst uns recht leben, und recht sind die Zeiten! Wir sind die Zeiten: wie wir sind, so sind die Zeiten.

Jeder zählt!


Mit priesterlichen Segensgrüßen

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Vorwort des Distriktoberen

„Früher war vieles besser, heute erleben wir eine ganz schlimme Zeit.“ So und ähnlich hört man immer wieder sagen. Einige behaupten sogar, es sei noch nie so
schlimm gewesen wie heute. Wenn man mit „es“ den Einfluss der Lehre Christi in der Öffentlichkeit meint, mag das sogar zutreffen.

Aber darum geht es mir nicht.

Unsere Frage soll nicht in erster Linie sein, wie schlimm „es“ ist. Wir können lamentieren und schimpfen, wie wir wollen. Ändern werden wir dadurch nichts und niemanden – außer, dass wir selbst dabei schlechter werden.

Unsere Frage muss sein, was wir tun können.

In einer ähnlichen Lage gab der hl. Augustinus schon vor 1.600 Jahren die rechte Antwort: „‚Böse Zeiten, mühselige Zeiten!‘, sagen die Menschen. Lasst uns recht leben, und recht sind die Zeiten! Wir sind die Zeiten: wie wir sind, so sind die Zeiten.“

Damit ist eigentlich alles gesagt. 

Es kommt der Einwand: Wir mühen uns schon so lange. Warum sehen wir keine Verbesserung? – Vielleicht deswegen, weil sich noch zu viel um uns selbst dreht, auch bei unserem Beten. Wie oft beten wir, dass es uns gut geht, dass uns oder unseren Freunden geholfen wird. Das Heil aller Seelen und die großen Anliegen der Kirche verlieren wir nur zu leicht aus dem Blickfeld. Das sollten wir verhindern. Pius XII. schreibt in Mystici Corporis: „Ein wahrhaft schaudererregendes Mysterium, das man niemals genug betrachten kann: dass nämlich das Heil vieler abhängig ist von den Gebeten und freiwilligen Bußübungen der Glieder des geheimnisvollen Leibes Jesu Christi, die sie zu diesem Zweck auf sich nehmen; und von der Mitwirkung, die die Hirten und Gläubigen, besonders die Familienväter und -mütter, unserem göttlichen Erlöser zu leisten haben.“ Unsere Liebe Frau von Fatima betont dasselbe mit den Worten: „So viele Seelen gehen in die Hölle, weil niemand für sie betet und opfert.“

Weiten wir also unseren Blick! Wir haben eine Mit-Verantwortung für das Heil vieler Seelen. Und diese dängt uns zum Handeln. Auch Sr. Lucia von Fatima weist mit großem Nachdruck darauf hin (am 26. Dezember 1957 zu Pater Augustin Fuentes): „Pater, wir sollten nicht auf einen Aufruf des Heiligen Vaters warten, um Buße zu tun. Noch sollten wir auf den Aufruf zur Buße von den Bischöfen unserer Diözesen warten, noch von den Ordenskongregationen. Nein! Unser Herr hat diese Mittel schon sehr oft benutzt, und die Welt hat ihnen keine Beachtung geschenkt. Deswegen ist es jetzt nötig, dass jeder von uns von sich aus anfängt, sein geistiges Leben zu erneuern. Jeder soll nicht nur seine eigene Seele retten, sondern alle Seelen, die Gott an unseren Weg stellt.“ 

Ein zweiter Einwand: Wir sind so wenige. Was können wir schon ausrichten? – Die Antwort darauf ist die Allmacht Gottes. Wenn Gott uns diese Mit-Verantwortung gibt, gibt er uns auch die Garantie, dass er mitwirkt. Wobei das falsch ausgedrückt ist: Er ist der eigentlich Handelnde, wir sind die Mitwirkenden. Aber er hat sein Handeln an unsere Mitwirkung geknüpft. 

Für uns sollte das ein Anlass großer Freude sein: Gott lässt uns direkt am Heilswerk Jesu Christi mitwirken – eine große und erhebende Aufgabe! Dass Gott uns diese Mit-­Verantwortung gibt, zeigt, welch großes Vertrauen er in uns setzt. Dieses Vertrauen ist etwas Beglückendes: Wir kleine Wesen haben im Heilsplan Gottes eine entscheidende Bedeutung!

Vielleicht werden wir nicht viel sichtbaren Erfolg erzielen. Aber wir haben die Garantie, dass jedes auch noch so kleine Opfer und noch so bescheidene Gebet von Gott wohlgefällig aufgenommen und zum Heil der Seelen verwendet wird. Dass wir es vielleicht nicht wahrnehmen, tut nichts zur Sache, ja ist sogar gut für unsere Demut. Dass viele sich nicht bekehren wollen, wusste schon der hl. Augustinus: „Was tun wir? Können wir nicht die Menge der Menschen zu einem rechten Leben bekehren? Die wenigen, die hören, mögen recht haben; die wenigen, die recht leben, mögen die vielen, die schlecht leben, ertragen!“

Der Aufruf zum Gebetssturm für Deutschland – um Schutz und Stärkung für Familie, Vaterland und Kirche – ist nichts anderes als eine Ermutigung, die besprochene Mit-Verantwortung bewusster und ernster wahrzunehmen. Bitte beteiligen Sie sich eifrig.  Die beiden Sätze des hl. Augustinus und von Sr. Lucia von Fatima sollen uns begleiten: 

Jeder soll nicht nur seine eigene Seele retten, sondern alle Seelen, die Gott an unseren Weg stellt.

Lasst uns recht leben, und recht sind die Zeiten! Wir sind die Zeiten: wie wir sind, so sind die Zeiten.

Jeder zählt!


Mit priesterlichen Segensgrüßen

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