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Vorwort des Distriktoberen

Gewiss wurden wir schon einmal mit der Situation konfrontiert, auf folgende Frage eine Antwort geben zu müssen: „Was hat es denn mit der Fastenzeit auf sich?“ In der heutigen Zeit, wo der Sinn für das Religiöse verschwunden ist, taucht diese scheinbar harmlose Frage immer häufiger auf. 

Wenn es auch mehrere Antworten darauf gibt, so kommt uns wahrscheinlich die simpelste Antwort zuerst in den Sinn: „Es handelt sich dabei um eine Zeitspanne von 40 Tagen, während der man auf Schokolade verzichtet!“ Diese Antwort trägt offensichtlich keinen mystischen Sinn in sich, aber widerspiegelt bestens, wie wir uns oft ein vereinfachtes Bild von dieser Busszeit machen.   

Um niemanden zu entmutigen, muss hier gesagt werden, dass diese Busse – nämlich keine Schokolade zu essen – heilsam und verdienstlich sein kann. Auf alle Fälle ist dies schon einmal ein guter Anfang, und es lohnt sich gewiss, sich während zwei Monaten daran zu halten, als überhaupt nichts zu tun. 

Aber wenn man es sich genauer überlegt, könnte man sich fragen: Aber was hat die Schokolade Schlechtes getan, dass man sie in die Quarantäne schickt? Die Schokolade ist doch kein Gift, dass man sie 40 Tage in Quarantäne setzen müsste – sie ist doch kein Überträger des Coronavirus! Und vor allem müssen wir dieses Jahr aufgrund der gegenwärtigen sanitären Situation bereits so viele Verzichte in Kauf nehmen, dass man sich fragen kann, wieso man noch auf diese letzten legitimen Freuden, die uns noch bleiben, verzichten muss. 

Wenn es uns schwer fällt, auf diese Fragen eine Antwort zu finden, dann folgen wir einem falschen Weg, weil wir das Problem von der falschen Seite her beleuchten. Das Problem kommt überhaupt nicht von der Schokolade her – vor ­allem in der Schweiz könnte sie nicht köstlicher sein! Das Problem liegt beim Konsumenten, bei uns selbst! 

Einfach ausgedrückt möchte die Kirche während der 40-tägigen Fastenzeit uns zeigen, wie wir uns von diesem kleinen, auf der Zunge süss zergehenden Täfelchen so angezogen fühlen, dass nachher alles drunter und drüber geht. Und genau diese Unordnung, diese unordentliche Neigung, gilt es zu korrigieren. Darum gibt es nichts Besseres, als dass wir darauf verzichten, damit wir uns bewusst werden, was für einen Stellenwert ­dieses kleine Täfelchen Schokolade bei uns einnimmt. 

Wir sprechen hier von Schokolade. Aber es ist klar, dass wir nicht völlig neben den Schuhen sind, wenn wir diesen Verzicht auf anderes ausdehnen können: z. B. Bildschirm, schlechte Gewohnheiten oder für die Seele schädliche Freundschaften, … 

Die Fastenzeit ist der ideale Zeitpunkt, um diese Anhänglichkeiten, die mich das Wesentliche aus den Augen verlieren lassen, aufzudecken. In diesem Bereich ist es angebracht, dass jeder einzelne sich prüft; denn eine Schwierigkeit, mit denen mehrere Personen zu kämpfen haben, kann für mich völlig belanglos sein. Aber das gilt vielleicht nicht für das Natel oder das Internet, vor allem heutzutage, wo diese Instrumente zur Hauptbeschäftigung oder sogar zum einzigen Kommunikationsmittel geworden sind.  

Die Heilige Schrift drückt es bestens aus, wenn sie darüber spricht, wie wir den Strohhalm im Auge unseres Nächsten sehen und solche Mühe haben, den Balken im eigenen Auge zu entdecken. Zwangsläufig gibt es Anhänglichkeiten, von denen wir uns frei machen müssen, die manchmal schwierig aufzufinden und auch auszurotten sind, vor allem wenn sie uns fesseln und uns hindern, uns an Gott zu wenden. Und wenn wir nichts finden, dann heisst das nicht, dass wir besonders vorbildliche Christen sind, sondern dass wir nicht genug gesucht haben oder uns vielleicht der Mut dazu fehlte! 

Aber mithilfe der Gnade und dank dem neuen geistigen Schwung der Fastenzeit wird es uns nicht an der Kraft fehlen, um dieses Werk zu vollbringen. Die wiederkehrende Fastenzeit soll unser Bemühen nicht jedes Mal völlig neu in Frage stellen. Manchmal kann es sich als notwendig erweisen, aber oft handelt es sich darum, einen Schritt weiter zu gehen: etwas zu korrigieren, etwas geradezubiegen und auf dem Weg der Vollkommenheit weiterzuschreiten. 

Profitieren wir von diesem schwierigen und speziellen Jahr. Wegen der aktuellen Umstände waren wir zwar gewisser, für unsere Seele schädlichen Anhänglichkeiten beraubt, vor allem was verschiedene Spektakel und Vergnügungen betrifft. Auf der anderen Seite gibt es andere Anhänglichkeiten, die mehr Platz in uns eingenommen haben, ohne dass wir uns dessen bewusst geworden sind, vor allem im virtuellen Bereich. Besonders der Rückzug auf sich selbst ist zu einer schwierigen Versuchung geworden, die es zu überwinden gilt. Vergessen wir nicht: Je schneller wir unser Augenmerk darauf richten, desto einfacher werden wir diese Hindernisse aus unserem geistigen Lebensweg entfernen können.  

Nehmen wir es uns zu Herzen, füreinander zu beten, damit wir grossen Profit aus dieser heilsamen Zeit ziehen und uns dabei gegenseitig ermutigen. Wir wollen weiter­hin eifrig beim Rosenkranzkreuzzug, der gleichzeitig mit der Fastenzeit zu Ende gehen wird, mitmachen und nicht vergessen, uns im Monat März unter den Schutz des hl. Josefs zu stellen. Eine gesegnete und gnaden­reiche Fastenzeit! 

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Gewiss wurden wir schon einmal mit der Situation konfrontiert, auf folgende Frage eine Antwort geben zu müssen: „Was hat es denn mit der Fastenzeit auf sich?“ In der heutigen Zeit, wo der Sinn für das Religiöse verschwunden ist, taucht diese scheinbar harmlose Frage immer häufiger auf. 

Wenn es auch mehrere Antworten darauf gibt, so kommt uns wahrscheinlich die simpelste Antwort zuerst in den Sinn: „Es handelt sich dabei um eine Zeitspanne von 40 Tagen, während der man auf Schokolade verzichtet!“ Diese Antwort trägt offensichtlich keinen mystischen Sinn in sich, aber widerspiegelt bestens, wie wir uns oft ein vereinfachtes Bild von dieser Busszeit machen.   

Um niemanden zu entmutigen, muss hier gesagt werden, dass diese Busse – nämlich keine Schokolade zu essen – heilsam und verdienstlich sein kann. Auf alle Fälle ist dies schon einmal ein guter Anfang, und es lohnt sich gewiss, sich während zwei Monaten daran zu halten, als überhaupt nichts zu tun. 

Aber wenn man es sich genauer überlegt, könnte man sich fragen: Aber was hat die Schokolade Schlechtes getan, dass man sie in die Quarantäne schickt? Die Schokolade ist doch kein Gift, dass man sie 40 Tage in Quarantäne setzen müsste – sie ist doch kein Überträger des Coronavirus! Und vor allem müssen wir dieses Jahr aufgrund der gegenwärtigen sanitären Situation bereits so viele Verzichte in Kauf nehmen, dass man sich fragen kann, wieso man noch auf diese letzten legitimen Freuden, die uns noch bleiben, verzichten muss. 

Wenn es uns schwer fällt, auf diese Fragen eine Antwort zu finden, dann folgen wir einem falschen Weg, weil wir das Problem von der falschen Seite her beleuchten. Das Problem kommt überhaupt nicht von der Schokolade her – vor ­allem in der Schweiz könnte sie nicht köstlicher sein! Das Problem liegt beim Konsumenten, bei uns selbst! 

Einfach ausgedrückt möchte die Kirche während der 40-tägigen Fastenzeit uns zeigen, wie wir uns von diesem kleinen, auf der Zunge süss zergehenden Täfelchen so angezogen fühlen, dass nachher alles drunter und drüber geht. Und genau diese Unordnung, diese unordentliche Neigung, gilt es zu korrigieren. Darum gibt es nichts Besseres, als dass wir darauf verzichten, damit wir uns bewusst werden, was für einen Stellenwert ­dieses kleine Täfelchen Schokolade bei uns einnimmt. 

Wir sprechen hier von Schokolade. Aber es ist klar, dass wir nicht völlig neben den Schuhen sind, wenn wir diesen Verzicht auf anderes ausdehnen können: z. B. Bildschirm, schlechte Gewohnheiten oder für die Seele schädliche Freundschaften, … 

Die Fastenzeit ist der ideale Zeitpunkt, um diese Anhänglichkeiten, die mich das Wesentliche aus den Augen verlieren lassen, aufzudecken. In diesem Bereich ist es angebracht, dass jeder einzelne sich prüft; denn eine Schwierigkeit, mit denen mehrere Personen zu kämpfen haben, kann für mich völlig belanglos sein. Aber das gilt vielleicht nicht für das Natel oder das Internet, vor allem heutzutage, wo diese Instrumente zur Hauptbeschäftigung oder sogar zum einzigen Kommunikationsmittel geworden sind.  

Die Heilige Schrift drückt es bestens aus, wenn sie darüber spricht, wie wir den Strohhalm im Auge unseres Nächsten sehen und solche Mühe haben, den Balken im eigenen Auge zu entdecken. Zwangsläufig gibt es Anhänglichkeiten, von denen wir uns frei machen müssen, die manchmal schwierig aufzufinden und auch auszurotten sind, vor allem wenn sie uns fesseln und uns hindern, uns an Gott zu wenden. Und wenn wir nichts finden, dann heisst das nicht, dass wir besonders vorbildliche Christen sind, sondern dass wir nicht genug gesucht haben oder uns vielleicht der Mut dazu fehlte! 

Aber mithilfe der Gnade und dank dem neuen geistigen Schwung der Fastenzeit wird es uns nicht an der Kraft fehlen, um dieses Werk zu vollbringen. Die wiederkehrende Fastenzeit soll unser Bemühen nicht jedes Mal völlig neu in Frage stellen. Manchmal kann es sich als notwendig erweisen, aber oft handelt es sich darum, einen Schritt weiter zu gehen: etwas zu korrigieren, etwas geradezubiegen und auf dem Weg der Vollkommenheit weiterzuschreiten. 

Profitieren wir von diesem schwierigen und speziellen Jahr. Wegen der aktuellen Umstände waren wir zwar gewisser, für unsere Seele schädlichen Anhänglichkeiten beraubt, vor allem was verschiedene Spektakel und Vergnügungen betrifft. Auf der anderen Seite gibt es andere Anhänglichkeiten, die mehr Platz in uns eingenommen haben, ohne dass wir uns dessen bewusst geworden sind, vor allem im virtuellen Bereich. Besonders der Rückzug auf sich selbst ist zu einer schwierigen Versuchung geworden, die es zu überwinden gilt. Vergessen wir nicht: Je schneller wir unser Augenmerk darauf richten, desto einfacher werden wir diese Hindernisse aus unserem geistigen Lebensweg entfernen können.  

Nehmen wir es uns zu Herzen, füreinander zu beten, damit wir grossen Profit aus dieser heilsamen Zeit ziehen und uns dabei gegenseitig ermutigen. Wir wollen weiter­hin eifrig beim Rosenkranzkreuzzug, der gleichzeitig mit der Fastenzeit zu Ende gehen wird, mitmachen und nicht vergessen, uns im Monat März unter den Schutz des hl. Josefs zu stellen. Eine gesegnete und gnaden­reiche Fastenzeit! 

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