Vorwort des Distriktoberen

1    Christus wurde in den messianischen Prophezeiungen von Isaias als „Friedensfürst“ gepriesen: „Du schenkst reichen Jubel, lässt sich mehren die Freude. Denn ein Kind wird uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt … ‚Wunder von Ratgeber‘ lautet sein Name, ‚Starker Gott‘, ‚Vater auf ewig‘, ‚Friedensfürst‘“ (Is 9,2,5).

2    Offenbarung des Herzens Jesu an die hl. Margareta Maria Alacoque vom 27.12.1673: „Mein göttliches Herz brennt so vor Liebe zu den Menschen …, dass es die Flammen dieses Feuers nicht mehr in sich verschließen kann. Es muss sie deshalb durch dich ausbreiten, es muss sich offenbaren, um die Menschen mit den kostbaren Schätzen zu bereichern, die ich dir entdecke. Sie bergen die Gnaden, die ihnen zu Heil dienen und sie vom Abgrund des Verderbens zurückreißen (Heilige Margareta Maria Alacoque, Leben und Offenbarungen).    

3    „Gott ist die Liebe!“ (1 Joh 4).

 4    Aus dem gleichen Grund konnte der hl. Pius X. in seiner marianischen Enzyklika Ad diem illud (1904) über die Königin der Märtyrer schreiben: „Neben dem Kreuz Jesu stand aufrecht seine Mutter, weniger von dem grausigen Schauspiel, als von der höchsten Freude darüber ergriffen, dass ihr einziger Sohn zum Heil des Menschengeschlechtes geopfert wurde, und so groß war ihr Mitleiden, dass, wenn es möglich gewesen wäre, sie noch viel lieber selbst alle Qualen, die ihr Sohn ertrug, auf sich genommen hätte.“

5    Mt 5,11f.

6    Gal 5,22–26.

Gedanken zum Herz-Jesu-Monat
Wege der Liebe, des Friedens und der Freude 

Liebe Freunde und Wohltäter!

Die unsägliche Eskalation des Krieges droht die Völker immer mehr in Schrecken und Elend zu stürzen. Die politische Diplomatie erweist sich bis jetzt unfähig, Wege zum Frieden zu finden. Die einseitige Schwarz-Weiß-Malerei der Regierungen und Mainstream-Medien ist sicher nicht geeignet, Licht in die komplexen geopolitischen Zusammenhänge zu bringen und konstruktiv zu einem Befriedungsprozess beizutragen.

Der „Fürst dieser Welt“, der von unserem Herrn auch „Menschenmörder“ und „Vater der Lüge“ bezeichnet wird, scheint seine unheimlichen Triumphe zu feiern, ohne dass ein Ende absehbar wäre. Und machtlos stehen wir vor dieser entsetzlichen Menschheitstragödie! Machtlos?

Gott bleibt zu jeder Zeit souveräner Lenker aller Geschicke der Menschheit, ohne Ausnahme! Wenn Er ein solches Drama zulässt, dann verfolgt Er damit ohne Zweifel seine geheimnisvollen Pläne. Will Er vielleicht die Menschen spüren lassen, wie weit sie ins Elend versinken, solange sie nicht zu dem zurückkehren, der allein wahren Frieden stiften kann?1 Er, dessen göttliches Herz „von Liebe zu den Menschen brennt“2, sehnt sich nach dieser Rückkehr, die Voraussetzung ist, um Versöhnung, Friede und Glück schenken zu können.

Wir sollten im Monat Juni, der der Verehrung des heiligsten Herzens Jesu geweiht ist, unseren Eifer verdoppeln, dieses Herz um Erbarmen anzurufen, es zu bestürmen und Ihm sühnende Liebe zu erweisen. Wer Jesus innig zu lieben bestrebt ist, will Ihm ganz nahe sein und in die Geheimnisse seines Herzens eindringen, die den Schlüssel zu allem Heil in sich bergen.


Einzige Quelle aller Güter

Machen wir den Versuch, die Geheimnisse des Herzens Jesu zu erforschen! In Ihm lodern die Flammen unendlicher und ewiger Liebe, denn Gott ist in seinem tiefsten Wesen die Liebe.3 In dieser Liebe findet sich nun der Urquell eines Friedens und einer Freude, die jeder Belastung, auch der schwersten, standhält. Jeder, der aus dieser Quelle die göttliche Liebe schöpft, empfängt als Frucht in sich den Frieden und die Freude Christi und wird so zum Friedensstifter für andere. Lassen wir den hl. Thomas von Aquin diese wichtigen Zusammenhänge erklären:


Friede als Frucht der Liebe

„Das Ziel aller Handlungen ist die Liebe. Wer liebt, ruht im Ziel, ist also im Frieden.“ Wer Gott liebt, ist mit ihm vereint, ruht in ihm, dem ewigen Frieden. – In seiner Passion wollte uns Jesus selbst den Beweis für diese Wahrheit geben. In allen Leiden verharrte seine Seele in tiefstem Frieden, in der Sanftmut, der Ruhe und souveräner Selbstbeherrschung. Als Beispiel sei auf sein Ölbergleiden hingewiesen: Die Seele Christi ist aufgewühlt von den Todesängsten, erfährt die bittere Enttäuschung der schlafenden Apostel; doch mit welcher Ruhe und Sanftmut spricht Er den leisen Tadel: „Petrus, nicht einmal eine Stunde vermochtet ihr zu wachen? – Wachet und betet!“ Als dann die Rotte naht, geht Er furchtlos auf Judas zu, liefert sich den Feinden aus. Um ihn herrscht überall Aufregung, Petrus ruft: „Herr, sollen wir dreinschlagen?“ – Ohne eine Antwort abzuwarten, zieht dieser das Schwert. Welche Sanftmut Jesu! Er heilte das Ohr des Malchus und spricht zu den Häschern: „Wen sucht ihr? ... Ich bin es. Wenn ihr mich sucht, dann lasst diese gehen!“ – Er beherrscht die Situation!

Wenn Jesus seine Jünger als Friedensstifter seligpreist, dann eben deswegen, weil Er ihnen mit seiner Liebe auch seinen Frieden – selbst inmitten aller Prüfungen – schenkt und sie zum Segen für die Menschheit werden lässt.


Die Freude als Frucht der Liebe

Auch die Freude ist eine Wirkung der Liebe. Wann freut man sich in der Tat? Wenn man gefunden hat, was man in irgendeiner Weise liebt. Denken Sie an das Gleichnis vom verlorenen Schaf. Der gute Hirt freut sich über das wiedergefundene Schaf, weil er es eben liebhat.

Da es verschiedene Stufen der Liebe gibt, gibt es ebenso viele Stufen der Freude, bis hin zur höchsten Freude der Glückseligkeit im Himmel. Im Herzen Jesu brennt die reinste, stärkste Gottes- und Nächstenliebe, die es je gab und die sich vollständig zum Opfer brachte. Da diese Liebe im Erlöserleiden ihren Höhepunkt fand, war Jesus trotz seiner grenzenlosen Peinen von der höchsten und edelsten Freude erfüllt, die je ein Menschenherz erfasste. Es war die Freude dessen, der seinen Vater unendlich liebte und ihm nun vollkommenste Verherrlichung bereiten durfte. Nicht geringer war seine Freude über die Milliarden erlöster Seelen, denen Er durch sein Kreuz die Himmelstür öffnete.4

Diese wirklich geheimnisvolle Freude, die allen menschlichen Einsichten widerspricht, verheißt Jesus seinen treuen Freunden, die er in seinen Seligpreisungen auffordert, sich zu freuen und zu frohlocken, wenn die Menschen sie um seinetwillen verfolgen und verschmähen werden.5


Das Zeugnis der Heiligen

Millionenfach bezeugen sämtliche Märtyrer der Kirche durch ihr Heldentum diese Verheißung. In ihnen hat der Heilige Geist seine zwölf Früchte zur vollendeten Reife gebracht: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Milde, Güte, Langmut, Sanftmut, Treue, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit, Keuschheit.6 Von diesem Geist beseelt, konnte der hl. Paulus ausrufen: „Inmitten aller Trübsale ströme ich über vor Freude.“ Ein Bekenntnis, das umso mehr in Erstaunen versetzt, je besser man weiß, welch unsägliche Strapazen er erduldet hat.


Das Geschenk des Friedens

Der Königin des Friedens wird es nach dem Willen ihres göttlichen Sohnes vorbehalten sein, der Welt den Frieden zu geben. Sie aber hat ihre Wegbereiter, die ihr als Friedensstifter und Freudenbringer vorangehen und bereits daran arbeiten, die Menschen aus ihrer Traurigkeit, Verzweiflung und Friedlosigkeit zu befreien. Durch die Gnade Gottes möge uns die Ehre zuteil werden, zu ihnen zu gehören! Mögen die heiligsten Herzen Jesu und Mariä durch ihre Liebe in uns triumphieren!


Mit priesterlichem Segensgruß,

Vorwort des Distriktoberen
Wege der Liebe, des Friedens und der Freude 
Gedanken zum Herz-Jesu-Monat

1    Christus wurde in den messianischen Prophezeiungen von Isaias als „Friedensfürst“ gepriesen: „Du schenkst reichen Jubel, lässt sich mehren die Freude. Denn ein Kind wird uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt … ‚Wunder von Ratgeber‘ lautet sein Name, ‚Starker Gott‘, ‚Vater auf ewig‘, ‚Friedensfürst‘“ (Is 9,2,5).

2    Offenbarung des Herzens Jesu an die hl. Margareta Maria Alacoque vom 27.12.1673: „Mein göttliches Herz brennt so vor Liebe zu den Menschen …, dass es die Flammen dieses Feuers nicht mehr in sich verschließen kann. Es muss sie deshalb durch dich ausbreiten, es muss sich offenbaren, um die Menschen mit den kostbaren Schätzen zu bereichern, die ich dir entdecke. Sie bergen die Gnaden, die ihnen zu Heil dienen und sie vom Abgrund des Verderbens zurückreißen (Heilige Margareta Maria Alacoque, Leben und Offenbarungen).    

3    „Gott ist die Liebe!“ (1 Joh 4).

 4    Aus dem gleichen Grund konnte der hl. Pius X. in seiner marianischen Enzyklika Ad diem illud (1904) über die Königin der Märtyrer schreiben: „Neben dem Kreuz Jesu stand aufrecht seine Mutter, weniger von dem grausigen Schauspiel, als von der höchsten Freude darüber ergriffen, dass ihr einziger Sohn zum Heil des Menschengeschlechtes geopfert wurde, und so groß war ihr Mitleiden, dass, wenn es möglich gewesen wäre, sie noch viel lieber selbst alle Qualen, die ihr Sohn ertrug, auf sich genommen hätte.“

5    Mt 5,11f.

6    Gal 5,22–26.

Liebe Freunde und Wohltäter!

Die unsägliche Eskalation des Krieges droht die Völker immer mehr in Schrecken und Elend zu stürzen. Die politische Diplomatie erweist sich bis jetzt unfähig, Wege zum Frieden zu finden. Die einseitige Schwarz-Weiß-Malerei der Regierungen und Mainstream-Medien ist sicher nicht geeignet, Licht in die komplexen geopolitischen Zusammenhänge zu bringen und konstruktiv zu einem Befriedungsprozess beizutragen.

Der „Fürst dieser Welt“, der von unserem Herrn auch „Menschenmörder“ und „Vater der Lüge“ bezeichnet wird, scheint seine unheimlichen Triumphe zu feiern, ohne dass ein Ende absehbar wäre. Und machtlos stehen wir vor dieser entsetzlichen Menschheitstragödie! Machtlos?

Gott bleibt zu jeder Zeit souveräner Lenker aller Geschicke der Menschheit, ohne Ausnahme! Wenn Er ein solches Drama zulässt, dann verfolgt Er damit ohne Zweifel seine geheimnisvollen Pläne. Will Er vielleicht die Menschen spüren lassen, wie weit sie ins Elend versinken, solange sie nicht zu dem zurückkehren, der allein wahren Frieden stiften kann?1 Er, dessen göttliches Herz „von Liebe zu den Menschen brennt“2, sehnt sich nach dieser Rückkehr, die Voraussetzung ist, um Versöhnung, Friede und Glück schenken zu können.

Wir sollten im Monat Juni, der der Verehrung des heiligsten Herzens Jesu geweiht ist, unseren Eifer verdoppeln, dieses Herz um Erbarmen anzurufen, es zu bestürmen und Ihm sühnende Liebe zu erweisen. Wer Jesus innig zu lieben bestrebt ist, will Ihm ganz nahe sein und in die Geheimnisse seines Herzens eindringen, die den Schlüssel zu allem Heil in sich bergen.


Einzige Quelle aller Güter

Machen wir den Versuch, die Geheimnisse des Herzens Jesu zu erforschen! In Ihm lodern die Flammen unendlicher und ewiger Liebe, denn Gott ist in seinem tiefsten Wesen die Liebe.3 In dieser Liebe findet sich nun der Urquell eines Friedens und einer Freude, die jeder Belastung, auch der schwersten, standhält. Jeder, der aus dieser Quelle die göttliche Liebe schöpft, empfängt als Frucht in sich den Frieden und die Freude Christi und wird so zum Friedensstifter für andere. Lassen wir den hl. Thomas von Aquin diese wichtigen Zusammenhänge erklären:


Friede als Frucht der Liebe

„Das Ziel aller Handlungen ist die Liebe. Wer liebt, ruht im Ziel, ist also im Frieden.“ Wer Gott liebt, ist mit ihm vereint, ruht in ihm, dem ewigen Frieden. – In seiner Passion wollte uns Jesus selbst den Beweis für diese Wahrheit geben. In allen Leiden verharrte seine Seele in tiefstem Frieden, in der Sanftmut, der Ruhe und souveräner Selbstbeherrschung. Als Beispiel sei auf sein Ölbergleiden hingewiesen: Die Seele Christi ist aufgewühlt von den Todesängsten, erfährt die bittere Enttäuschung der schlafenden Apostel; doch mit welcher Ruhe und Sanftmut spricht Er den leisen Tadel: „Petrus, nicht einmal eine Stunde vermochtet ihr zu wachen? – Wachet und betet!“ Als dann die Rotte naht, geht Er furchtlos auf Judas zu, liefert sich den Feinden aus. Um ihn herrscht überall Aufregung, Petrus ruft: „Herr, sollen wir dreinschlagen?“ – Ohne eine Antwort abzuwarten, zieht dieser das Schwert. Welche Sanftmut Jesu! Er heilte das Ohr des Malchus und spricht zu den Häschern: „Wen sucht ihr? ... Ich bin es. Wenn ihr mich sucht, dann lasst diese gehen!“ – Er beherrscht die Situation!

Wenn Jesus seine Jünger als Friedensstifter seligpreist, dann eben deswegen, weil Er ihnen mit seiner Liebe auch seinen Frieden – selbst inmitten aller Prüfungen – schenkt und sie zum Segen für die Menschheit werden lässt.


Die Freude als Frucht der Liebe

Auch die Freude ist eine Wirkung der Liebe. Wann freut man sich in der Tat? Wenn man gefunden hat, was man in irgendeiner Weise liebt. Denken Sie an das Gleichnis vom verlorenen Schaf. Der gute Hirt freut sich über das wiedergefundene Schaf, weil er es eben liebhat.

Da es verschiedene Stufen der Liebe gibt, gibt es ebenso viele Stufen der Freude, bis hin zur höchsten Freude der Glückseligkeit im Himmel. Im Herzen Jesu brennt die reinste, stärkste Gottes- und Nächstenliebe, die es je gab und die sich vollständig zum Opfer brachte. Da diese Liebe im Erlöserleiden ihren Höhepunkt fand, war Jesus trotz seiner grenzenlosen Peinen von der höchsten und edelsten Freude erfüllt, die je ein Menschenherz erfasste. Es war die Freude dessen, der seinen Vater unendlich liebte und ihm nun vollkommenste Verherrlichung bereiten durfte. Nicht geringer war seine Freude über die Milliarden erlöster Seelen, denen Er durch sein Kreuz die Himmelstür öffnete.4

Diese wirklich geheimnisvolle Freude, die allen menschlichen Einsichten widerspricht, verheißt Jesus seinen treuen Freunden, die er in seinen Seligpreisungen auffordert, sich zu freuen und zu frohlocken, wenn die Menschen sie um seinetwillen verfolgen und verschmähen werden.5


Das Zeugnis der Heiligen

Millionenfach bezeugen sämtliche Märtyrer der Kirche durch ihr Heldentum diese Verheißung. In ihnen hat der Heilige Geist seine zwölf Früchte zur vollendeten Reife gebracht: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Milde, Güte, Langmut, Sanftmut, Treue, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit, Keuschheit.6 Von diesem Geist beseelt, konnte der hl. Paulus ausrufen: „Inmitten aller Trübsale ströme ich über vor Freude.“ Ein Bekenntnis, das umso mehr in Erstaunen versetzt, je besser man weiß, welch unsägliche Strapazen er erduldet hat.


Das Geschenk des Friedens

Der Königin des Friedens wird es nach dem Willen ihres göttlichen Sohnes vorbehalten sein, der Welt den Frieden zu geben. Sie aber hat ihre Wegbereiter, die ihr als Friedensstifter und Freudenbringer vorangehen und bereits daran arbeiten, die Menschen aus ihrer Traurigkeit, Verzweiflung und Friedlosigkeit zu befreien. Durch die Gnade Gottes möge uns die Ehre zuteil werden, zu ihnen zu gehören! Mögen die heiligsten Herzen Jesu und Mariä durch ihre Liebe in uns triumphieren!


Mit priesterlichem Segensgruß,