Vorwort des Distriktoberen

Liebe Gläubige, liebe Freunde und Wohltäter!

Jahresübergänge lassen niemanden gleichgültig und haben sogar eine gewisse Bedeutung in unserem Leben, da die Dauer unserer Pilgerreise hier auf Erden jeweils um eine Einheit zunimmt und uns der Ewigkeit näher bringt. In diesem Sinne, liebe Gläubige der Schweiz, wünsche ich Ihnen ein gutes und heiliges Jahr 2023. Möge es mit Gottes Gnaden und Segen reichlich erfüllt sein!

Dieser Wunsch berührt das Christlichste, was es hier auf Erden gibt: Ein neues Jahr soll eine reiche Ernte an Gnaden und Segen sein. Dies wird jedoch weder durch Schicksal noch durch Zufall geschehen, denn ein Grossteil hiervon hängt von jedem Einzelnen von uns ab. Alles dreht sich um die Frage, wie wir es richtig machen können!

Es stimmt zwar, dass das Kirchenjahr mit dem ersten Adventsonntag bereits seit einem guten Monat begonnen hat, dennoch ist es nicht minder wahr, dass die Kirche die Gläubigen gerne beim Jahreswechsel begleitet, selbst wenn es sich dabei um ein Kalenderjahr handelt. Zwar haben wir die Qual der Wahl, welche Andachten und Gebete uns helfen könnten, das Jahr gebührend abzuschliessen und das nächste gut zu beginnen, doch empfiehlt uns die Kirche als liebevolle Mutter vor allem zwei Akte der Hingabe. 

Am 31. Dezember, zum Jahresende, legt uns die Kirche den Gesang des Te Deum ans Herz. Es ist der Hymnus der Danksagung schlechthin. Am 1. Januar ist es das Gebet zum Heiligen Geist, das Veni Creator. An dieser Stelle ist hinzuzufügen, dass die Kirche sich nicht damit begnügt, uns zum Beten dieser Gebete aufzufordern, sondern uns bei beiden Gelegenheiten die Möglichkeit eines vollkommenen Ablasses bietet, was bedeutet, dass sie uns bei entsprechender Gesinnung die Gnade gewährt, die gesamte Strafe zu bezahlen, die wir im Fegefeuer für die begangenen und vergebenen Sünden hätten büssen müssen. 

Wir wollen uns daher ganz einfach auf diese beiden schönen Gebete und die Gefühle, die sie in uns hervorrufen sollen, konzentrieren. Dass die Kirche sie aus so vielen anderen Gebeten auserwählt und mit dem Gewinn eines vollkommenen Ablasses verbunden hat, zeigt, dass sie für uns äusserst nützlich und notwendig sind.

Als Erstes das Te Deum, die Danksagung. Dies ist sicherlich eine Sache, die am wenigsten selbstverständlich für uns ist. In der Regel sind wir beim Jahresübergang ziemlich stolz auf das, was wir erreicht haben, aber auch froh, die Schwierigkeiten, die wir erlebt haben, hinter uns zu lassen. Zu oft vergessen wir, dass jeder Augenblick des vergangenen Jahres ein Gottesgeschenk war, dass alle fröhlichen und traurigen Momente lediglich Gelegenheiten waren, uns Gott näher zu bringen, dass wir zwar für das Böse, das wir begangen haben, allein verantwortlich sind, dass aber für das Gute, das wir getan haben, Gott die gesamte Ehre und der ganze Ruhm zusteht.

Werfen wir nun einmal einen Blick auf den Jahresbeginn 2022. Welch ein Pessimismus, ja sogar Fatalismus hatte uns im Zusammenhang mit all den Coronavirus-Problemen überfallen! Wir hatten den Eindruck, dass dieses Virus uns endlose Probleme bereiten würde... und dennoch, wie schnell war dieses so hochbrisante Thema von der Bildfläche verschwunden! Gewiss, andere tragische Ereignisse wie der Krieg in der Ukraine beherrschten die Nachrichten und erinnerten uns nebenbei an die Zerbrechlichkeit unserer Gesellschaften. Andere, glücklichere Dinge werden nie in den Medien erscheinen, wie all das Gute, das täglich in unseren Missionen, Kapellen und Schulen geschieht.

Doch beim genaueren Betrachten all der Ereignisse, die wir im Laufe dieses Jahres erlebt haben, wird uns klar, wie dankbar wir Gott sein müssen, der Tag für Tag am Werk war, um uns durch alle Umstände, die er zu unserem Heil nutzt, zu sich zu ziehen und uns Gnade zu schenken oder wieder zu schenken.

Wie der heilige Paulus in seinem ersten Korintherbrief so treffend schreibt, sollte der einzige Massstab unseres Handelns die Nächstenliebe sein! Alles hat nur dann einen Wert, wenn es uns zu einer innigen Freundschaft mit Gott führt: „Denn was nützet es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewänne, aber an seiner Seele Schaden litte?“ Wie dankbar sind wir dann unserem Vater im Himmel für all die Hilfsmittel, die er uns zur Verfügung gestellt hat, damit wir in seiner Liebe wachsen können und insbesondere für den Schatz der Sakramente: die heilige Messe mit der Eucharistie und das Sakrament der Beichte! Sind wir uns dessen ausreichend bewusst, denn diese Gottesgaben sind aussergewöhnlich, und ein Te Deum ist kaum ausreichend, um unsere ganze Dankbarkeit angemessen zum Ausdruck zu bringen.

Diese Dankbarkeit ist jedoch keine nostalgische Erinnerung an die Vergangenheit, sondern im Gegenteil eine starke Ermutigung für die Zukunft. Das Te Deum ist ein Dankhymnus, endet allerdings mit einem herrlichen Hoffnungsgedanken für das neue Jahr: „In te Domine speravi, non confundar in æternum – Auf dich, Herr, hab ich meine Hoffnung gesetzt; in Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.“

Diese wunderbaren Worte lassen uns nahtlos in das neue Jahr übergehen, sodass wir einige Augenblicke bei dem Ablassgebet des ersten Januars, dem Veni Creator, verweilen können: „Komm alles Lebens Schöpfergeist, kehr in der Deinen Geister ein, erfüll mit Deiner hehren Gnad das Herz, das Du geschaffen hast… Lebendger Quell, Feuer der Lieb… Entzünde Licht in aller Sinn, giess Liebe in die Herzen ein… Den Feind vertreibe von uns fern, und gib den Frieden immerzu. Geh Du als Führer vor uns her, so allem Übel wir entgehn. Durch Dich den Vater mögen wir erkennen und zugleich den Sohn, Dich, beider Geist, bekennen mag der Glaube auch zu jeder Zeit.“ Diese Verse bringen alles, was wir uns wünschen können, so gut auf den Punkt. Möge der Heilige Geist unsere Herzen prägen und das schöpferische Werk der Gnade fortführen. Möge er zu uns kommen und mit seinen Gaben in uns leben! Dann werden wir die Devise des heiligen Pius X. verwirklichen: Omnia instaurare in Christo, alles in Christus erneuern.

In diesem Sinne wird das neue Jahr sowohl Freuden als auch Kreuze mit sich bringen. Die einen mögen schön und friedvoll sein, die anderen sehr belastend. Doch zu Jahresbeginn liegt vor allem eine leere Seite vor uns. An Gottes Gnade wird es uns nicht fehlen, doch liegt es an uns, diese neuen Seiten als wahre Jünger Christi zu schreiben und auszuschmücken, indem wir unsere Tinte in die Nächstenliebe tauchen.

Dafür brauchen wir den Heiligen Geist! Wir bedürfen der dritten Person der Heiligsten Dreifaltigkeit nicht nur, um gute Inspirationen zu erlangen – was bereits eine grossartige Gnade ist – , sondern vor allem, um das Tun unserer Tugenden zu unterstützen. Darin besteht die Hauptwirkung des Heiligen Geistes: Durch seine sieben Gaben verleiht er unserem Handeln einen göttlichen Hauch, heiligt das Wirken unserer theologischen und moralischen Tugenden.

Wie das bekannte Sprichwort besagt: „Hilf dir selbst, so hilft dir Gott“. Genau darum bitten wir den Heiligen Geist: Wir versprechen ihm unseren guten Willen und Wunsch nach Heiligkeit, und er verspricht uns im Gegenzug, uns zu helfen und unsere Taten auf eine Art und Weise zu erheben, die nicht länger menschlich, sondern göttlich ist.

Es wird wohl nichts Spektakuläres geschehen, aber diese Vorsätze, dieser gute und feste Wille, Heilige zu werden, ist alles, was wir brauchen, um dieses Jahr zu einem guten und heiligen Jahr zu machen: Ein Jahr, das wir damit verbringen, in der Gnade Gottes zu wachsen.

Auch wenn wir uns selbst als so wechselhaft und unbeständig kennen, so finden wir doch in Gott wahres Glück und tiefen Frieden. Vergessen wir also nicht, Gott in den Mittelpunkt unseres Lebens zu stellen. Möge Gott von den ersten Tönen des Veni Creator bis zur letzten Silbe des Te Deum gegenwärtig sein und es auf ewig bleiben! 

Vorwort des Distriktoberen

Liebe Gläubige, liebe Freunde und Wohltäter!

Jahresübergänge lassen niemanden gleichgültig und haben sogar eine gewisse Bedeutung in unserem Leben, da die Dauer unserer Pilgerreise hier auf Erden jeweils um eine Einheit zunimmt und uns der Ewigkeit näher bringt. In diesem Sinne, liebe Gläubige der Schweiz, wünsche ich Ihnen ein gutes und heiliges Jahr 2023. Möge es mit Gottes Gnaden und Segen reichlich erfüllt sein!

Dieser Wunsch berührt das Christlichste, was es hier auf Erden gibt: Ein neues Jahr soll eine reiche Ernte an Gnaden und Segen sein. Dies wird jedoch weder durch Schicksal noch durch Zufall geschehen, denn ein Grossteil hiervon hängt von jedem Einzelnen von uns ab. Alles dreht sich um die Frage, wie wir es richtig machen können!

Es stimmt zwar, dass das Kirchenjahr mit dem ersten Adventsonntag bereits seit einem guten Monat begonnen hat, dennoch ist es nicht minder wahr, dass die Kirche die Gläubigen gerne beim Jahreswechsel begleitet, selbst wenn es sich dabei um ein Kalenderjahr handelt. Zwar haben wir die Qual der Wahl, welche Andachten und Gebete uns helfen könnten, das Jahr gebührend abzuschliessen und das nächste gut zu beginnen, doch empfiehlt uns die Kirche als liebevolle Mutter vor allem zwei Akte der Hingabe. 

Am 31. Dezember, zum Jahresende, legt uns die Kirche den Gesang des Te Deum ans Herz. Es ist der Hymnus der Danksagung schlechthin. Am 1. Januar ist es das Gebet zum Heiligen Geist, das Veni Creator. An dieser Stelle ist hinzuzufügen, dass die Kirche sich nicht damit begnügt, uns zum Beten dieser Gebete aufzufordern, sondern uns bei beiden Gelegenheiten die Möglichkeit eines vollkommenen Ablasses bietet, was bedeutet, dass sie uns bei entsprechender Gesinnung die Gnade gewährt, die gesamte Strafe zu bezahlen, die wir im Fegefeuer für die begangenen und vergebenen Sünden hätten büssen müssen. 

Wir wollen uns daher ganz einfach auf diese beiden schönen Gebete und die Gefühle, die sie in uns hervorrufen sollen, konzentrieren. Dass die Kirche sie aus so vielen anderen Gebeten auserwählt und mit dem Gewinn eines vollkommenen Ablasses verbunden hat, zeigt, dass sie für uns äusserst nützlich und notwendig sind.

Als Erstes das Te Deum, die Danksagung. Dies ist sicherlich eine Sache, die am wenigsten selbstverständlich für uns ist. In der Regel sind wir beim Jahresübergang ziemlich stolz auf das, was wir erreicht haben, aber auch froh, die Schwierigkeiten, die wir erlebt haben, hinter uns zu lassen. Zu oft vergessen wir, dass jeder Augenblick des vergangenen Jahres ein Gottesgeschenk war, dass alle fröhlichen und traurigen Momente lediglich Gelegenheiten waren, uns Gott näher zu bringen, dass wir zwar für das Böse, das wir begangen haben, allein verantwortlich sind, dass aber für das Gute, das wir getan haben, Gott die gesamte Ehre und der ganze Ruhm zusteht.

Werfen wir nun einmal einen Blick auf den Jahresbeginn 2022. Welch ein Pessimismus, ja sogar Fatalismus hatte uns im Zusammenhang mit all den Coronavirus-Problemen überfallen! Wir hatten den Eindruck, dass dieses Virus uns endlose Probleme bereiten würde... und dennoch, wie schnell war dieses so hochbrisante Thema von der Bildfläche verschwunden! Gewiss, andere tragische Ereignisse wie der Krieg in der Ukraine beherrschten die Nachrichten und erinnerten uns nebenbei an die Zerbrechlichkeit unserer Gesellschaften. Andere, glücklichere Dinge werden nie in den Medien erscheinen, wie all das Gute, das täglich in unseren Missionen, Kapellen und Schulen geschieht.

Doch beim genaueren Betrachten all der Ereignisse, die wir im Laufe dieses Jahres erlebt haben, wird uns klar, wie dankbar wir Gott sein müssen, der Tag für Tag am Werk war, um uns durch alle Umstände, die er zu unserem Heil nutzt, zu sich zu ziehen und uns Gnade zu schenken oder wieder zu schenken.

Wie der heilige Paulus in seinem ersten Korintherbrief so treffend schreibt, sollte der einzige Massstab unseres Handelns die Nächstenliebe sein! Alles hat nur dann einen Wert, wenn es uns zu einer innigen Freundschaft mit Gott führt: „Denn was nützet es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewänne, aber an seiner Seele Schaden litte?“ Wie dankbar sind wir dann unserem Vater im Himmel für all die Hilfsmittel, die er uns zur Verfügung gestellt hat, damit wir in seiner Liebe wachsen können und insbesondere für den Schatz der Sakramente: die heilige Messe mit der Eucharistie und das Sakrament der Beichte! Sind wir uns dessen ausreichend bewusst, denn diese Gottesgaben sind aussergewöhnlich, und ein Te Deum ist kaum ausreichend, um unsere ganze Dankbarkeit angemessen zum Ausdruck zu bringen.

Diese Dankbarkeit ist jedoch keine nostalgische Erinnerung an die Vergangenheit, sondern im Gegenteil eine starke Ermutigung für die Zukunft. Das Te Deum ist ein Dankhymnus, endet allerdings mit einem herrlichen Hoffnungsgedanken für das neue Jahr: „In te Domine speravi, non confundar in æternum – Auf dich, Herr, hab ich meine Hoffnung gesetzt; in Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.“

Diese wunderbaren Worte lassen uns nahtlos in das neue Jahr übergehen, sodass wir einige Augenblicke bei dem Ablassgebet des ersten Januars, dem Veni Creator, verweilen können: „Komm alles Lebens Schöpfergeist, kehr in der Deinen Geister ein, erfüll mit Deiner hehren Gnad das Herz, das Du geschaffen hast… Lebendger Quell, Feuer der Lieb… Entzünde Licht in aller Sinn, giess Liebe in die Herzen ein… Den Feind vertreibe von uns fern, und gib den Frieden immerzu. Geh Du als Führer vor uns her, so allem Übel wir entgehn. Durch Dich den Vater mögen wir erkennen und zugleich den Sohn, Dich, beider Geist, bekennen mag der Glaube auch zu jeder Zeit.“ Diese Verse bringen alles, was wir uns wünschen können, so gut auf den Punkt. Möge der Heilige Geist unsere Herzen prägen und das schöpferische Werk der Gnade fortführen. Möge er zu uns kommen und mit seinen Gaben in uns leben! Dann werden wir die Devise des heiligen Pius X. verwirklichen: Omnia instaurare in Christo, alles in Christus erneuern.

In diesem Sinne wird das neue Jahr sowohl Freuden als auch Kreuze mit sich bringen. Die einen mögen schön und friedvoll sein, die anderen sehr belastend. Doch zu Jahresbeginn liegt vor allem eine leere Seite vor uns. An Gottes Gnade wird es uns nicht fehlen, doch liegt es an uns, diese neuen Seiten als wahre Jünger Christi zu schreiben und auszuschmücken, indem wir unsere Tinte in die Nächstenliebe tauchen.

Dafür brauchen wir den Heiligen Geist! Wir bedürfen der dritten Person der Heiligsten Dreifaltigkeit nicht nur, um gute Inspirationen zu erlangen – was bereits eine grossartige Gnade ist – , sondern vor allem, um das Tun unserer Tugenden zu unterstützen. Darin besteht die Hauptwirkung des Heiligen Geistes: Durch seine sieben Gaben verleiht er unserem Handeln einen göttlichen Hauch, heiligt das Wirken unserer theologischen und moralischen Tugenden.

Wie das bekannte Sprichwort besagt: „Hilf dir selbst, so hilft dir Gott“. Genau darum bitten wir den Heiligen Geist: Wir versprechen ihm unseren guten Willen und Wunsch nach Heiligkeit, und er verspricht uns im Gegenzug, uns zu helfen und unsere Taten auf eine Art und Weise zu erheben, die nicht länger menschlich, sondern göttlich ist.

Es wird wohl nichts Spektakuläres geschehen, aber diese Vorsätze, dieser gute und feste Wille, Heilige zu werden, ist alles, was wir brauchen, um dieses Jahr zu einem guten und heiligen Jahr zu machen: Ein Jahr, das wir damit verbringen, in der Gnade Gottes zu wachsen.

Auch wenn wir uns selbst als so wechselhaft und unbeständig kennen, so finden wir doch in Gott wahres Glück und tiefen Frieden. Vergessen wir also nicht, Gott in den Mittelpunkt unseres Lebens zu stellen. Möge Gott von den ersten Tönen des Veni Creator bis zur letzten Silbe des Te Deum gegenwärtig sein und es auf ewig bleiben!