Vorwort des Distriktoberen

   Es seien auch noch auf die unsäglichen Gesetze hingewiesen, die aktuell in Europa zur Debatte standen oder stehen, aber vor lauter „Corona“ in den Hintergrund traten: In Österreich ist mit dem Jahr 2022 das neue Euthanasie-Gesetz in Kraft getreten; 2021 wurde in der Schweiz die Ehe für alle angenommen, zurzeit läuft das Referendum bezüglich der verpflichtenden Organspende…fbar unter: 

2    Die Enzyklika Libertas praestantissimum ist im Internet abrufbar unter: www.kathpedia.com.

   Schon die Teilnahme am öffentlichen Rosenkranz ist ein Heilmittel gegen Feigheit und Menschenfurcht!

Liebe Freunde und Wohltäter!

Wenn kirchliche oder staatliche Obrigkeiten ihre von Gott empfangene Autorität missbräuchlich, ungerecht oder zum Schaden des Gemeinwohls ausüben, dann stehen treue Katholiken und Bürger vor nicht geringen Herausforderungen: Welches sind die Kriterien, um zu beurteilen, inwieweit ein Gesetz oder eine Verordnung rechtmäßig, gerecht und somit im Gewissen bindend ist? Inwieweit ist man bei unzweckmäßigen oder schädlichen obrigkeitlichen Anordnungen zum Gehorsam verpflichtet? Unter welchen Bedingungen darf man gegen die Autorität Widerstand leisten oder ist dazu gar angehalten? Um welchen Preis?

Natürlich wäre es schön, wenn diese Fragen im alltäglichen Leben im Hintergrund bleiben könnten, weil sowohl staatliche wie kirchliche Obere tatkräftig das Gemeinwohl förderten und man ihnen bedenkenlos Vertrauen schenken und gehorchen könnte. Leider ist dem nicht so! Vielmehr leben wir in Zeiten, in welchen obrigkeitliche Übergriffe zur Tagesordnung gehören und die Bevölkerung zunehmend bedrängen oder unterdrücken.

Je mehr die Menschheit sich Gott entfremdet, umso wahrscheinlicher wird es, dass die Regierenden – in Vergessenheit ihrer Verantwortung und Rechenschaftspflicht vor Gott – willkürlich agieren und mehr auf ihre Eigeninteressen bedacht sind als auf das Gemeinwohl der ihnen Anvertrauten.

Die unfassbare Unterdrückung der traditionellen Liturgie und die staatlich angedrohte allgemeine Impfpflicht scheinen zurzeit einen vorläufigen Höhepunkt dieser verhängnisvollen Entwicklung in Kirche und Staat darzustellen1. In beiden Fällen fragt man sich, wie Verantwortungsträger denn überhaupt auf die Idee kommen, Gesetze zu erlassen (oder anzudrohen), die offenkundig ungerecht, unausgewogen und schädlich sind. Leider bestätigt sich erneut, wie die Missachtung Gottes und seiner sanften Herrschaft dem Fürsten dieser Welt in die Hände spielt, der mit seinen Helfershelfern nur umso leichter seine gewalttägige Lügenherrschaft ausbauen kann.

Kommen wir auf die eingangs gestellten Fragen zurück: Welches sind unsere Pflichten und Rechte als Katholiken und Staatsbürger?


Ewige Grundsätze

Papst Leo XIII. erläutert in seinen Enzykliken sehr ausführlich die ewig geltenden Grundsätze der Herkunft und der Ausübung menschlicher Autorität und ihrer Beziehung zur göttlichen. In Libertas praestantissimum von 1888 legt er ausdrücklich dar, dass ein Gesetz, das ungerecht ist und mit dem ewigen Gesetz Gottes nicht im Einklang steht, keine Gesetzeskraft beanspruchen kann, also kein gültiges Gesetz ist und man ihm nicht zu gehorchen braucht, ja man nicht gehorchen darf, wenn es für das Gemeinwohl schädlich wäre. In letzterem Fall ist Widerstand nicht nur erlaubt, sondern auch gefordert. Der Widerstand muss indes immer im Verhältnis zum angerichteten Unrecht oder Schaden stehen. Nachfolgend einige Zitate aus der Enzyklika:

„Die Freiheit der Vorgesetzten besteht nicht darin, dass sie frech und willkürlich befehlen können, was ebenso schändlich als für den Staat (respektive für die Kirche) verderblich wäre; die wahre Autorität der menschlichen Gesetze soll darin bestehen, dass man sieht, wie sie ein Ausfluss des ewigen Gesetzes sind, und dass sie nicht vorschreiben, was nicht in ihm als der Quelle jeglichen Rechtes enthalten ist. Sehr weise bemerkt hierzu Augustinus: ‚Ich glaube, du erkennst auch, dass in jenem zeitlichen (Gesetz) nichts gerecht und gesetzmäßig ist, wenn es die Menschen nicht aus dem ewigen (Gesetz) genommen haben.‘ Würde also irgendeine Obrigkeit etwas befehlen, das im Widerspruch stände mit den Grundsätzen der gesunden Vernunft und dem Staat schädlich wäre, so hätte es keine Gesetzeskraft, weil es keine Regel der Gerechtigkeit wäre und die Menschen jenem Gute entfremden würde, wofür die menschliche Gesellschaft doch da ist.“


Widerstand, um der Tyrannei den Zugang zu versperren!

„Es ist zweifellos eine strenge Pflicht, der Autorität die schuldige Ehrfurcht zu bezeigen und sich den gerechten Gesetzen in Gehorsam zu unterwerfen: So werden die guten Bürger … von Ungerechtigkeiten seitens der Übeltäter beschützt.

Die rechtmäßige Gewalt stammt von Gott, und wer der Gewalt widersteht, widersteht dem Willen Gottes; auf diese Weise erhält der Gehorsam eine ganz erhabene Würde, da er der gerechtesten und höchsten Autorität geleistet wird. Wo aber das Recht zu befehlen nicht vorhanden ist, oder wo etwas befohlen wird, was der Vernunft, dem ewigen Gesetz, dem Gebot Gottes zuwider ist, ist es recht, nicht zu gehorchen, nämlich den Menschen nicht zu gehorchen, damit Gott der schuldige Gehorsam geleistet werde. Hierdurch ist der Tyrannei der Zugang versperrt und die weltliche (oder kirchliche) Obrigkeit angewiesen, dass sie nicht alles an sich ziehe; dem einzelnen Bürger sind seine Rechte gewahrt, ebenso der Familie wie allen Mitgliedern des Gemeinwesens; jedem wird das Maß seiner wahren Freiheit gegeben, das wie wir gezeigt haben, darin besteht, dass ein jeder nach den Gesetzen und nach der gesunden Vernunft leben kann.“2

Wie der weise Papst darlegt, können Situationen eintreten, in welchen Widerstand „recht“ ist, nicht nur um die Gerechtigkeit und die Rechte Gottes und der Menschen zu verteidigen, sondern auch, um der Tyrannei einen Riegel vorzuschieben. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass tyrannische Zustände in Kirche und Staat sich nur deswegen festsetzen können, weil es an beherzter und mutiger Bereitschaft zum Widerstand fehlt! An jedem von uns liegt es, die Anwendung auf die heutige Zeit und sich selbst zu machen.


Die Macht des gemeinsamen Rosenkranzes

Der vor genau 120 Jahren geborene Pater Petrus Pavlicek betonte oft: „Geeintes Gebet ist eine Macht, die Gottes Barmherzigkeit auf diese Welt herabzieht.“ Der Erfolg des von ihm ins Leben gerufenen Rosenkranz-Sühnekreuzzugs gab ihm Recht. Mögen wir darum mit Glaubenskraft in seine Fußstapfen treten und uns mit Eifer an der sich wahrhaft wunderbar ausbreitenden Rosenkranz-Initiative beteiligen! Der Rosenkranz verleiht uns die Kraft, unsere Pflichten als Christen und Staatsbürger treu zu erfüllen, auch wenn uns von Natur aus Mut und Tapferkeit nicht gegeben sind.3 Vor allem ruft er aber die Barmherzigkeit Gottes auf unsere arme Welt herab. O ja, möge Gott in seiner Güte den satanischen Kräften Einhalt gebieten, die Herzen der Menschen bekehren, und schließlich den Frieden im wiedererstehenden Reich Christi und Mariä herbeiführen!

Mit priesterlichem Segensgruß

Vorwort des Distriktoberen

   Es seien auch noch auf die unsäglichen Gesetze hingewiesen, die aktuell in Europa zur Debatte standen oder stehen, aber vor lauter „Corona“ in den Hintergrund traten: In Österreich ist mit dem Jahr 2022 das neue Euthanasie-Gesetz in Kraft getreten; 2021 wurde in der Schweiz die Ehe für alle angenommen, zurzeit läuft das Referendum bezüglich der verpflichtenden Organspende…fbar unter: 

2    Die Enzyklika Libertas praestantissimum ist im Internet abrufbar unter: www.kathpedia.com.

   Schon die Teilnahme am öffentlichen Rosenkranz ist ein Heilmittel gegen Feigheit und Menschenfurcht!

Liebe Freunde und Wohltäter!

Wenn kirchliche oder staatliche Obrigkeiten ihre von Gott empfangene Autorität missbräuchlich, ungerecht oder zum Schaden des Gemeinwohls ausüben, dann stehen treue Katholiken und Bürger vor nicht geringen Herausforderungen: Welches sind die Kriterien, um zu beurteilen, inwieweit ein Gesetz oder eine Verordnung rechtmäßig, gerecht und somit im Gewissen bindend ist? Inwieweit ist man bei unzweckmäßigen oder schädlichen obrigkeitlichen Anordnungen zum Gehorsam verpflichtet? Unter welchen Bedingungen darf man gegen die Autorität Widerstand leisten oder ist dazu gar angehalten? Um welchen Preis?

Natürlich wäre es schön, wenn diese Fragen im alltäglichen Leben im Hintergrund bleiben könnten, weil sowohl staatliche wie kirchliche Obere tatkräftig das Gemeinwohl förderten und man ihnen bedenkenlos Vertrauen schenken und gehorchen könnte. Leider ist dem nicht so! Vielmehr leben wir in Zeiten, in welchen obrigkeitliche Übergriffe zur Tagesordnung gehören und die Bevölkerung zunehmend bedrängen oder unterdrücken.

Je mehr die Menschheit sich Gott entfremdet, umso wahrscheinlicher wird es, dass die Regierenden – in Vergessenheit ihrer Verantwortung und Rechenschaftspflicht vor Gott – willkürlich agieren und mehr auf ihre Eigeninteressen bedacht sind als auf das Gemeinwohl der ihnen Anvertrauten.

Die unfassbare Unterdrückung der traditionellen Liturgie und die staatlich angedrohte allgemeine Impfpflicht scheinen zurzeit einen vorläufigen Höhepunkt dieser verhängnisvollen Entwicklung in Kirche und Staat darzustellen1. In beiden Fällen fragt man sich, wie Verantwortungsträger denn überhaupt auf die Idee kommen, Gesetze zu erlassen (oder anzudrohen), die offenkundig ungerecht, unausgewogen und schädlich sind. Leider bestätigt sich erneut, wie die Missachtung Gottes und seiner sanften Herrschaft dem Fürsten dieser Welt in die Hände spielt, der mit seinen Helfershelfern nur umso leichter seine gewalttägige Lügenherrschaft ausbauen kann.

Kommen wir auf die eingangs gestellten Fragen zurück: Welches sind unsere Pflichten und Rechte als Katholiken und Staatsbürger?


Ewige Grundsätze

Papst Leo XIII. erläutert in seinen Enzykliken sehr ausführlich die ewig geltenden Grundsätze der Herkunft und der Ausübung menschlicher Autorität und ihrer Beziehung zur göttlichen. In Libertas praestantissimum von 1888 legt er ausdrücklich dar, dass ein Gesetz, das ungerecht ist und mit dem ewigen Gesetz Gottes nicht im Einklang steht, keine Gesetzeskraft beanspruchen kann, also kein gültiges Gesetz ist und man ihm nicht zu gehorchen braucht, ja man nicht gehorchen darf, wenn es für das Gemeinwohl schädlich wäre. In letzterem Fall ist Widerstand nicht nur erlaubt, sondern auch gefordert. Der Widerstand muss indes immer im Verhältnis zum angerichteten Unrecht oder Schaden stehen. Nachfolgend einige Zitate aus der Enzyklika:

„Die Freiheit der Vorgesetzten besteht nicht darin, dass sie frech und willkürlich befehlen können, was ebenso schändlich als für den Staat (respektive für die Kirche) verderblich wäre; die wahre Autorität der menschlichen Gesetze soll darin bestehen, dass man sieht, wie sie ein Ausfluss des ewigen Gesetzes sind, und dass sie nicht vorschreiben, was nicht in ihm als der Quelle jeglichen Rechtes enthalten ist. Sehr weise bemerkt hierzu Augustinus: ‚Ich glaube, du erkennst auch, dass in jenem zeitlichen (Gesetz) nichts gerecht und gesetzmäßig ist, wenn es die Menschen nicht aus dem ewigen (Gesetz) genommen haben.‘ Würde also irgendeine Obrigkeit etwas befehlen, das im Widerspruch stände mit den Grundsätzen der gesunden Vernunft und dem Staat schädlich wäre, so hätte es keine Gesetzeskraft, weil es keine Regel der Gerechtigkeit wäre und die Menschen jenem Gute entfremden würde, wofür die menschliche Gesellschaft doch da ist.“


Widerstand, um der Tyrannei den Zugang zu versperren!

„Es ist zweifellos eine strenge Pflicht, der Autorität die schuldige Ehrfurcht zu bezeigen und sich den gerechten Gesetzen in Gehorsam zu unterwerfen: So werden die guten Bürger … von Ungerechtigkeiten seitens der Übeltäter beschützt.

Die rechtmäßige Gewalt stammt von Gott, und wer der Gewalt widersteht, widersteht dem Willen Gottes; auf diese Weise erhält der Gehorsam eine ganz erhabene Würde, da er der gerechtesten und höchsten Autorität geleistet wird. Wo aber das Recht zu befehlen nicht vorhanden ist, oder wo etwas befohlen wird, was der Vernunft, dem ewigen Gesetz, dem Gebot Gottes zuwider ist, ist es recht, nicht zu gehorchen, nämlich den Menschen nicht zu gehorchen, damit Gott der schuldige Gehorsam geleistet werde. Hierdurch ist der Tyrannei der Zugang versperrt und die weltliche (oder kirchliche) Obrigkeit angewiesen, dass sie nicht alles an sich ziehe; dem einzelnen Bürger sind seine Rechte gewahrt, ebenso der Familie wie allen Mitgliedern des Gemeinwesens; jedem wird das Maß seiner wahren Freiheit gegeben, das wie wir gezeigt haben, darin besteht, dass ein jeder nach den Gesetzen und nach der gesunden Vernunft leben kann.“2

Wie der weise Papst darlegt, können Situationen eintreten, in welchen Widerstand „recht“ ist, nicht nur um die Gerechtigkeit und die Rechte Gottes und der Menschen zu verteidigen, sondern auch, um der Tyrannei einen Riegel vorzuschieben. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass tyrannische Zustände in Kirche und Staat sich nur deswegen festsetzen können, weil es an beherzter und mutiger Bereitschaft zum Widerstand fehlt! An jedem von uns liegt es, die Anwendung auf die heutige Zeit und sich selbst zu machen.


Die Macht des gemeinsamen Rosenkranzes

Der vor genau 120 Jahren geborene Pater Petrus Pavlicek betonte oft: „Geeintes Gebet ist eine Macht, die Gottes Barmherzigkeit auf diese Welt herabzieht.“ Der Erfolg des von ihm ins Leben gerufenen Rosenkranz-Sühnekreuzzugs gab ihm Recht. Mögen wir darum mit Glaubenskraft in seine Fußstapfen treten und uns mit Eifer an der sich wahrhaft wunderbar ausbreitenden Rosenkranz-Initiative beteiligen! Der Rosenkranz verleiht uns die Kraft, unsere Pflichten als Christen und Staatsbürger treu zu erfüllen, auch wenn uns von Natur aus Mut und Tapferkeit nicht gegeben sind.3 Vor allem ruft er aber die Barmherzigkeit Gottes auf unsere arme Welt herab. O ja, möge Gott in seiner Güte den satanischen Kräften Einhalt gebieten, die Herzen der Menschen bekehren, und schließlich den Frieden im wiedererstehenden Reich Christi und Mariä herbeiführen!

Mit priesterlichem Segensgruß