Vorwort des Distriktoberen

Liebe Gläubige, liebe Freunde und Wohltäter!

Der Monat November erinnert uns an die „letzten Dinge“ Tod, Gericht, Fegefeuer… und weckt unser Mitleid mit den verstorbenen Gläubigen. Die Friedhofsbesuche, die wir mit Frömmigkeit und Hingabe machen, um Ablässe zu gewinnen, werden uns helfen, für die Seelen zu beten, die im Fegefeuer leiden, aber auch uns auf die wichtigste Realität unserer Zukunft vorzubereiten, die einzige, die wir mit Sicherheit kennen: Eines Tages werden auch wir sterben müssen!

Auch wenn diese Gedanken wirksam und hilfreich für unser geistliches Leben sind, braucht es etwas mehr, um uns tatsächlich zu bekehren. Deshalb möchte die Kirche uns in diesem November einen weiteren Rat geben, eine weitere Empfehlung ansprechen!

Wenn Sie diesen Rat befolgen, „wird eine geistige Erneuerung erfolgen, die Frömmigkeit wird gefördert, die religiösen Kräfte werden gestärkt werden, eine segenbringende apostolische Arbeit wird sich entfalten, und schliesslich wird der Friede in den Seelen und in der Gesellschaft seine Herrschaft errichten“. Diese Worte stammen von Papst Pius XI.. Es ist ein kurzer Auszug über ein Thema, dem der Papst seine gesamte Enzyklika Mens Nostra aus dem Jahr 1929 widmet: Dieser wertvolle Ratschlag ist nichts anderes als die Empfehlung der Teilnahme an geistlichen Übungen!

Da es bei uns am letzten Sonntag nach Pfingsten üblich ist, über die Notwendigkeit der geistlichen Übungen zu predigen, erlaube ich mir, dies in diesen Zeilen bereits vorwegzunehmen. Es ist auch beachtenswert zu sehen, wie die Vorsehung die Exerzitien seit den Anfängen der Bruderschaft in den Mittelpunkt unseres Apostolats stellen wollte. Da unsere Kongregation nicht alle Arten des Apostolates übernehmen konnte, die die kirchlichen Werke in der Vergangenheit abdeckten, mussten wir auswählen und Prioritäten setzen. Die Ausbildung von Priestern und die Gründung von Schulen waren eine Priorität. Eine weitere Priorität waren zweifellos die Exerzitien und zwar dank der Anwesenheit von Pater Barrielle im Seminar von Ecône, der sein ganzes Leben dem Predigen von Exerzitien gewidmet hatte und nun versuchte, Nachfolger für dieses Werk auszubilden.

Um in die Bedeutung der Exerzitien einzudringen, möchte ich Ihnen gerne die Lektüre dieser Enzyklika empfehlen. Lassen Sie mich daraus die drei Bedingungen entnehmen, die der Papst für die Durchführung guter Exerzitien nennt, denn das ist der Kern und der Hauptgegenstand dieser Enzyklika.

Die erste Bedingung ist Einsamkeit und Stille. Diese beiden Erfordernisse erscheinen uns oft als das schwierigste, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen, wenn wir uns zu Exerzitien verpflichten, und gleichzeitig sind wir manchmal recht unwissend, was ihre Bedeutung angeht! Wir können unsere Angst vor Stille und Einsamkeit kaum ablegen. Eines aber ist sicher, und das müssen wir uns merken: Stille und Zurückgezogenheit sind wichtig und notwendig!

„In der Einsamkeit der Exerzitien wird der Mensch leichter aus dem Umgang mit den Geschöpfen gelöst und sammelt leichter die Kräfte seines zerstreuten Geistes, um sich in der Betrachtung der ewigen Wahrheiten ausschliesslich sich selbst und Gott dem Herrn zu widmen.“ Die Enzyklika sagt in wenigen Worten, was uns Stille und Einsamkeit bringen; sie sind die absolut notwendige Bedingung, um die Tür unseres Herzens wirklich und dauerhaft zu öffnen.

Wir müssen in und um uns herum Raum schaffen, um uns mit Gott und den ewigen Wahrheiten zu erfüllen. Das kostet Anstrengung und macht uns Angst, weil wir im Angesicht Gottes und der Ewigkeit uns als das wiederfinden, was wir sind. Aber ist nicht das gerade eine grosse Gnade für uns? Kann man in unserer Welt, die unseren Geist jeden Augenblick in Anspruch nimmt, etwas Besseres erwarten, als die Mittel zu haben, um seine ganze Zeit und seinen ganzen Geist Gott zu widmen?

Ein Mindestmass an Dauer ist die zweite Bedingung, die der Heilige Vater für gute Exerzitien nennt. Selbst bei gutem Willen ist dies sicherlich eine Schwierigkeit, denn es ist nicht so einfach, fünf freie Tage in unserem Kalender zu finden.

Doch wie die Enzyklika so schön sagt: „Wie nämlich ein gesundes Klima nur dann das körperliche Wohlbefinden fördert, wenn man sich dort eine Zeitlang aufhält, so kommt auch die Heilkraft der heiligen Exerzitien der Seele nur dann wirksam zu Hilfe, wenn man sie eine Zeitlang übt.“

Wir wissen, wie lange unsere Vorsätze nach einer noch so ausgezeichneten Beichte dauern, wir wissen, wie schwer es uns fällt, bei unseren täglichen Gebeten mit Gott in Verbindung zu treten... Wie können wir etwas ändern, wenn wir uns nicht die Zeit für Gott nehmen?

Der heilige Franz von Sales sagte, dass eine halbe Stunde geistliche Betrachtung für Menschen, die die Zeit dazu hätten, notwendig und heilsam sei. Für diejenigen, die keine Zeit hätten, sei hingegen eine ganze Stunde notwendig! Je mehr man „gute“ Ausreden findet, um keine Exerzitien zu machen, desto notwendiger sind Exerzitien für uns. Und selbst neben den übernatürlichen Gesichtspunkten, die wesentlich sind, ist es eine heilsame „Kur" für unseren Geist und unseren Körper.

Schliesslich nennt uns Pius XI. die letzte Voraussetzung für gute Exerzitien, nämlich eine gute Methode zu haben. Der Papst hat die ausgezeichnete Methode hervorgehoben, die uns der heilige Ignatius gibt. Es gibt gewiss auch andere Exerzitien, die schöne Früchte tragen.

Aber die Struktur und die Vorgehensweise der Ignatianischen Exerzitien ist wirklich ohne Vergleich die besten, und es ist interessant, dass alle anderen Exerzitien sich in ihrem Ablauf mehr oder weniger darauf beziehen.

Nach diesen drei Ratschlägen gibt es noch einen letzten Punkt, auf den der Papst eingeht, nämlich die monatlichen Einkehrtage. Dieser Tag ist wie eine Art Erinnerungsimpuls an die Exerzitien und eine hervorragende Möglichkeit, die Früchte, die sie getragen haben, zu erneuern und zu aktualisieren. Schon unser Schutzpatron, der hl. Papst Pius X., empfahl sie für Priester und Ordensleute, aber Pius XI. erinnert mit Recht daran, dass sie für alle notwendig sind. Mit gutem Grund erwähnt er auch besonders diejenigen, für die es schwierig ist, sich Zeit für Exerzitien zu nehmen, und gerade ihnen rät er, sich wenigstens die Zeit für diese monatliche Einkehr zu nehmen.

Das Organisieren eines monatlichen Einkehrtages erscheint uns vielleicht schwierig. Das ist ein Fehler, denn man soll nicht denken, dass man die gleiche Atmosphäre wie in den Exerzitien erreichen kann und an diesem Tag alle Standespflichten zurücklassen könnte. Nein, man sollte wenigstens versuchen, einen Tag zu wählen, der am besten passt, selbst wenn man voraussieht, dass man gestört werden kann. Aber es ist wichtig, diesem Tag treu zu bleiben, an dem wir zwar unsere Aktivitäten fortsetzen, aber mehr Einsamkeit und Stille suchen, sei es einfach, indem wir den Gebrauch unseres Natels auf das wesentliche Minimum reduzieren. Und wie schön ist es dann, eine Bilanz über unseren geistlichen Fortschritt zu ziehen, unsere Vorsätze zu erneuern und voller Elan wieder den täglichen Kampf anzupacken!

Liebe Gläubige, ich kann Sie nur ermutigen, die geistlichen Exerzitien zahlreich zu besuchen: „Die Exerzitien sind ein überaus wirksames und sicheres Hilfsmittel für das ewige Heil der Seelen“, sagte Pius XI. 1929, und ein Jahrhundert später ist das nur noch wahrer. Auch Erzbischof Lefebvre liess es sich nicht nehmen, dies zu betonen: „Jemand, der jedes Jahr Exerzitien macht, kann seinen Glauben nicht verlieren. Er ist für ein Jahr neu gestärkt und gewappnet, er wird durchhalten, er wird nicht aufgeben.“ (1976, Vortrag vor den Vereinigungen St. Pius V.)

Ob in der Schweiz und in den Nachbarländern werden immer mehr Möglichkeiten und Abwechslung geboten, um diese Exerzitien zu machen, also zögern Sie nicht, sich unverzüglich anzumelden, denn es gibt immer Ausreden und viele Gründe, um sich nicht zu entscheiden. Möge unsere himmlische Mutter Ihnen den Mut und die Entschlossenheit geben, diese anspruchsvolle, aber richtige Entscheidung zu treffen!

Vorwort des Distriktoberen

Liebe Gläubige, liebe Freunde und Wohltäter!

Der Monat November erinnert uns an die „letzten Dinge“ Tod, Gericht, Fegefeuer… und weckt unser Mitleid mit den verstorbenen Gläubigen. Die Friedhofsbesuche, die wir mit Frömmigkeit und Hingabe machen, um Ablässe zu gewinnen, werden uns helfen, für die Seelen zu beten, die im Fegefeuer leiden, aber auch uns auf die wichtigste Realität unserer Zukunft vorzubereiten, die einzige, die wir mit Sicherheit kennen: Eines Tages werden auch wir sterben müssen!

Auch wenn diese Gedanken wirksam und hilfreich für unser geistliches Leben sind, braucht es etwas mehr, um uns tatsächlich zu bekehren. Deshalb möchte die Kirche uns in diesem November einen weiteren Rat geben, eine weitere Empfehlung ansprechen!

Wenn Sie diesen Rat befolgen, „wird eine geistige Erneuerung erfolgen, die Frömmigkeit wird gefördert, die religiösen Kräfte werden gestärkt werden, eine segenbringende apostolische Arbeit wird sich entfalten, und schliesslich wird der Friede in den Seelen und in der Gesellschaft seine Herrschaft errichten“. Diese Worte stammen von Papst Pius XI.. Es ist ein kurzer Auszug über ein Thema, dem der Papst seine gesamte Enzyklika Mens Nostra aus dem Jahr 1929 widmet: Dieser wertvolle Ratschlag ist nichts anderes als die Empfehlung der Teilnahme an geistlichen Übungen!

Da es bei uns am letzten Sonntag nach Pfingsten üblich ist, über die Notwendigkeit der geistlichen Übungen zu predigen, erlaube ich mir, dies in diesen Zeilen bereits vorwegzunehmen. Es ist auch beachtenswert zu sehen, wie die Vorsehung die Exerzitien seit den Anfängen der Bruderschaft in den Mittelpunkt unseres Apostolats stellen wollte. Da unsere Kongregation nicht alle Arten des Apostolates übernehmen konnte, die die kirchlichen Werke in der Vergangenheit abdeckten, mussten wir auswählen und Prioritäten setzen. Die Ausbildung von Priestern und die Gründung von Schulen waren eine Priorität. Eine weitere Priorität waren zweifellos die Exerzitien und zwar dank der Anwesenheit von Pater Barrielle im Seminar von Ecône, der sein ganzes Leben dem Predigen von Exerzitien gewidmet hatte und nun versuchte, Nachfolger für dieses Werk auszubilden.

Um in die Bedeutung der Exerzitien einzudringen, möchte ich Ihnen gerne die Lektüre dieser Enzyklika empfehlen. Lassen Sie mich daraus die drei Bedingungen entnehmen, die der Papst für die Durchführung guter Exerzitien nennt, denn das ist der Kern und der Hauptgegenstand dieser Enzyklika.

Die erste Bedingung ist Einsamkeit und Stille. Diese beiden Erfordernisse erscheinen uns oft als das schwierigste, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen, wenn wir uns zu Exerzitien verpflichten, und gleichzeitig sind wir manchmal recht unwissend, was ihre Bedeutung angeht! Wir können unsere Angst vor Stille und Einsamkeit kaum ablegen. Eines aber ist sicher, und das müssen wir uns merken: Stille und Zurückgezogenheit sind wichtig und notwendig!

„In der Einsamkeit der Exerzitien wird der Mensch leichter aus dem Umgang mit den Geschöpfen gelöst und sammelt leichter die Kräfte seines zerstreuten Geistes, um sich in der Betrachtung der ewigen Wahrheiten ausschliesslich sich selbst und Gott dem Herrn zu widmen.“ Die Enzyklika sagt in wenigen Worten, was uns Stille und Einsamkeit bringen; sie sind die absolut notwendige Bedingung, um die Tür unseres Herzens wirklich und dauerhaft zu öffnen.

Wir müssen in und um uns herum Raum schaffen, um uns mit Gott und den ewigen Wahrheiten zu erfüllen. Das kostet Anstrengung und macht uns Angst, weil wir im Angesicht Gottes und der Ewigkeit uns als das wiederfinden, was wir sind. Aber ist nicht das gerade eine grosse Gnade für uns? Kann man in unserer Welt, die unseren Geist jeden Augenblick in Anspruch nimmt, etwas Besseres erwarten, als die Mittel zu haben, um seine ganze Zeit und seinen ganzen Geist Gott zu widmen?

Ein Mindestmass an Dauer ist die zweite Bedingung, die der Heilige Vater für gute Exerzitien nennt. Selbst bei gutem Willen ist dies sicherlich eine Schwierigkeit, denn es ist nicht so einfach, fünf freie Tage in unserem Kalender zu finden.

Doch wie die Enzyklika so schön sagt: „Wie nämlich ein gesundes Klima nur dann das körperliche Wohlbefinden fördert, wenn man sich dort eine Zeitlang aufhält, so kommt auch die Heilkraft der heiligen Exerzitien der Seele nur dann wirksam zu Hilfe, wenn man sie eine Zeitlang übt.“

Wir wissen, wie lange unsere Vorsätze nach einer noch so ausgezeichneten Beichte dauern, wir wissen, wie schwer es uns fällt, bei unseren täglichen Gebeten mit Gott in Verbindung zu treten... Wie können wir etwas ändern, wenn wir uns nicht die Zeit für Gott nehmen?

Der heilige Franz von Sales sagte, dass eine halbe Stunde geistliche Betrachtung für Menschen, die die Zeit dazu hätten, notwendig und heilsam sei. Für diejenigen, die keine Zeit hätten, sei hingegen eine ganze Stunde notwendig! Je mehr man „gute“ Ausreden findet, um keine Exerzitien zu machen, desto notwendiger sind Exerzitien für uns. Und selbst neben den übernatürlichen Gesichtspunkten, die wesentlich sind, ist es eine heilsame „Kur" für unseren Geist und unseren Körper.

Schliesslich nennt uns Pius XI. die letzte Voraussetzung für gute Exerzitien, nämlich eine gute Methode zu haben. Der Papst hat die ausgezeichnete Methode hervorgehoben, die uns der heilige Ignatius gibt. Es gibt gewiss auch andere Exerzitien, die schöne Früchte tragen.

Aber die Struktur und die Vorgehensweise der Ignatianischen Exerzitien ist wirklich ohne Vergleich die besten, und es ist interessant, dass alle anderen Exerzitien sich in ihrem Ablauf mehr oder weniger darauf beziehen.

Nach diesen drei Ratschlägen gibt es noch einen letzten Punkt, auf den der Papst eingeht, nämlich die monatlichen Einkehrtage. Dieser Tag ist wie eine Art Erinnerungsimpuls an die Exerzitien und eine hervorragende Möglichkeit, die Früchte, die sie getragen haben, zu erneuern und zu aktualisieren. Schon unser Schutzpatron, der hl. Papst Pius X., empfahl sie für Priester und Ordensleute, aber Pius XI. erinnert mit Recht daran, dass sie für alle notwendig sind. Mit gutem Grund erwähnt er auch besonders diejenigen, für die es schwierig ist, sich Zeit für Exerzitien zu nehmen, und gerade ihnen rät er, sich wenigstens die Zeit für diese monatliche Einkehr zu nehmen.

Das Organisieren eines monatlichen Einkehrtages erscheint uns vielleicht schwierig. Das ist ein Fehler, denn man soll nicht denken, dass man die gleiche Atmosphäre wie in den Exerzitien erreichen kann und an diesem Tag alle Standespflichten zurücklassen könnte. Nein, man sollte wenigstens versuchen, einen Tag zu wählen, der am besten passt, selbst wenn man voraussieht, dass man gestört werden kann. Aber es ist wichtig, diesem Tag treu zu bleiben, an dem wir zwar unsere Aktivitäten fortsetzen, aber mehr Einsamkeit und Stille suchen, sei es einfach, indem wir den Gebrauch unseres Natels auf das wesentliche Minimum reduzieren. Und wie schön ist es dann, eine Bilanz über unseren geistlichen Fortschritt zu ziehen, unsere Vorsätze zu erneuern und voller Elan wieder den täglichen Kampf anzupacken!

Liebe Gläubige, ich kann Sie nur ermutigen, die geistlichen Exerzitien zahlreich zu besuchen: „Die Exerzitien sind ein überaus wirksames und sicheres Hilfsmittel für das ewige Heil der Seelen“, sagte Pius XI. 1929, und ein Jahrhundert später ist das nur noch wahrer. Auch Erzbischof Lefebvre liess es sich nicht nehmen, dies zu betonen: „Jemand, der jedes Jahr Exerzitien macht, kann seinen Glauben nicht verlieren. Er ist für ein Jahr neu gestärkt und gewappnet, er wird durchhalten, er wird nicht aufgeben.“ (1976, Vortrag vor den Vereinigungen St. Pius V.)

Ob in der Schweiz und in den Nachbarländern werden immer mehr Möglichkeiten und Abwechslung geboten, um diese Exerzitien zu machen, also zögern Sie nicht, sich unverzüglich anzumelden, denn es gibt immer Ausreden und viele Gründe, um sich nicht zu entscheiden. Möge unsere himmlische Mutter Ihnen den Mut und die Entschlossenheit geben, diese anspruchsvolle, aber richtige Entscheidung zu treffen!