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Vorwort des Distriktoberen

Liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

Vor zwei Jahren erhielt ich eine Weihnachtskarte mit einer interessanten Geschichte, die ich gerne aufnehmen und etwas auslegen möchte. 

In der heimeligen Stube eines großen Bauernhauses in den Bergen war neben dem Christbaum eine große Krippe aufgestellt. Alles atmete festliche Feierlichkeit. Im Haus lebte auch ein behäbiger Kater, der – wie das Katzen so an sich haben – die Wärme liebte. An einem kalten Abend schlich er sich in die Stube, in der er durchaus nichts zu suchen hatte. Auf der Suche nach einem besonders angenehmen Schlafplatz stieß er ausgerechnet auf den Stall von Bethlehem. Kurzerhand räumte er die Heilige Familie, einen danebenstehenden Engel sowie Ochs und Esel hinaus und rollte sich dann an heiliger Stätte wohlig zusammen.

Als man am Morgen in die Stube trat, erkannte man den Frevel. Aus dem Hirtenstall blinzelte der faule Kater. Über ihm hielten die Engel mit verzückten Gesichtern das Band „Ehre sei Gott in der Höhe“, sie hatten die wesentliche Veränderung zu ihren Füßen noch nicht mitbekommen.  

Natürlich wurde der Kater hinausgejagt. Für die restliche Weihnachtszeit achtete man strikt auf sein Stubenverbot. Dennoch hat man über dieses einmalige Krippenspiel viel gelacht.

Der Stall von Bethlehem ist ein Bild für unser Herz. Christus will darin Wohnung nehmen. Unsere Aufgabe ist es, unserem Herrn nicht eine schäbige, schmutzige und kalte Unterkunft zu bieten, sondern unser Herz zu reinigen, zu wärmen und zu schmücken. Dafür dienen die Gebete, die Opfer, das Empfangen der Sakramente und die Werke der Liebe.  

Aber auch wenn wir – was schon viel ist – darauf Acht geben, stellt sich dennoch die Frage, ob sich nicht auch in der Krippe unseres Herzens heimlich fette Kater einschleichen könnten, die das Heilige ausräumen und sich dann breit in die Mitte legen... Es ist die Frage, ob nicht auch unsere Krippen, die uns an sich viel bedeuten, für die Katz sein könnten.

Was sind das für Kater, die in unserer Umgebung herumschleichen und aus der Krippe (dem Herzen) das Wunder aller Wunder ausräumen möchten, um sich selbst breit und bequem in die Mitte zu legen? 

Ein besonders zutraulich schnurrendes Exemplar ist die religiöse Oberflächlichkeit. Sie hält sich zwar an ein paar verblasste Traditionen und ein gewisses Brauchtum – aber sie nimmt das eigentlich nicht ernst. Von der Substanz des Glaubens bleibt nicht viel übrig. Man feiert Weihnachten und stellt auch eine Krippe auf, aber mehr aus Gewohnheit, weil sie zum Haus gehört wie das festliche Kaffeegeschirr. Man kommt nicht auf den Gedanken, aus dem Herzen Dank dafür aufsteigen zu lassen, dass es Gott so gut mit uns meint. Und so wird die Krippe ein Brauch für die Katz...

Ein anderer Typ von Kater ist der Missmut, die schlechte Laune. Gerade in der Weihnachtszeit, dieser Zeit gesteigerter Empfänglichkeit für das Religiöse schafft es dieser fauchende und kratzende Kater immer wieder, das Heilige aus den Herzen zu verdrängen. Familienzwiste leben wieder auf, Unverträglichkeiten zeigen sich, und so weiter – Weihnachten für die Katz!

Dann gibt es noch den fetten Kater, die Unmäßigkeit im Essen und Trinken. Er ist ein armes Tier. Er empfindet das zu Ende gehende Jahr als mühsam und entbehrungsreich, und er trägt schwer daran. Er trachtet danach, sich an den Festtagen für all diese Mühen zu entschädigen. Dabei übersieht er, dass er viele der Mühen und Entbehrungen durch seine eigene Unmäßigkeit verursachte. – Auch eine Schlemmer-Krippe ist für die Katz! 

„Nerd“ nennt sich die jüngste Züchtung der Katzenwelt. Dabei handelt es sich um einen Kater, der unglaublich schnell wächst: das Online-Sein. Dieser Kater scheucht mit einem aggressiven Vorgehen nicht nur das Religiöse aus der Krippe, sondern torpediert auch die gemeinsamen Mahlzeiten. Er macht, dass die Familienmitglieder einsam bleiben, obwohl sie in demselben Haus vereint sind. So erreicht er es mit großer Regelmäßigkeit, dass Weihnachten für die Katz ist! 

Diese Kater – und andere, die es noch geben mag – können offensichtlich sehr gefährlich werden. Helfen kann ein großer Hund, der die Krippe bewacht und vor dem die Kater Reißaus nehmen. Dieser Wachhund heißt Wachsamkeit und Aufrichtigkeit.

Seien wir wachsam (aufmerksam gegenüber den Regungen unserer Seele) und aufrichtig zu uns selbst (gestehen wir unsere Schwächen ein). Dann ist unsere Krippe nicht für die Katz!

Mit priesterlichen Segensgrüßen

Vorwort des Distriktoberen

Liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

Vor zwei Jahren erhielt ich eine Weihnachtskarte mit einer interessanten Geschichte, die ich gerne aufnehmen und etwas auslegen möchte. 

In der heimeligen Stube eines großen Bauernhauses in den Bergen war neben dem Christbaum eine große Krippe aufgestellt. Alles atmete festliche Feierlichkeit. Im Haus lebte auch ein behäbiger Kater, der – wie das Katzen so an sich haben – die Wärme liebte. An einem kalten Abend schlich er sich in die Stube, in der er durchaus nichts zu suchen hatte. Auf der Suche nach einem besonders angenehmen Schlafplatz stieß er ausgerechnet auf den Stall von Bethlehem. Kurzerhand räumte er die Heilige Familie, einen danebenstehenden Engel sowie Ochs und Esel hinaus und rollte sich dann an heiliger Stätte wohlig zusammen.

Als man am Morgen in die Stube trat, erkannte man den Frevel. Aus dem Hirtenstall blinzelte der faule Kater. Über ihm hielten die Engel mit verzückten Gesichtern das Band „Ehre sei Gott in der Höhe“, sie hatten die wesentliche Veränderung zu ihren Füßen noch nicht mitbekommen.  

Natürlich wurde der Kater hinausgejagt. Für die restliche Weihnachtszeit achtete man strikt auf sein Stubenverbot. Dennoch hat man über dieses einmalige Krippenspiel viel gelacht.

Der Stall von Bethlehem ist ein Bild für unser Herz. Christus will darin Wohnung nehmen. Unsere Aufgabe ist es, unserem Herrn nicht eine schäbige, schmutzige und kalte Unterkunft zu bieten, sondern unser Herz zu reinigen, zu wärmen und zu schmücken. Dafür dienen die Gebete, die Opfer, das Empfangen der Sakramente und die Werke der Liebe.  

Aber auch wenn wir – was schon viel ist – darauf Acht geben, stellt sich dennoch die Frage, ob sich nicht auch in der Krippe unseres Herzens heimlich fette Kater einschleichen könnten, die das Heilige ausräumen und sich dann breit in die Mitte legen... Es ist die Frage, ob nicht auch unsere Krippen, die uns an sich viel bedeuten, für die Katz sein könnten.

Was sind das für Kater, die in unserer Umgebung herumschleichen und aus der Krippe (dem Herzen) das Wunder aller Wunder ausräumen möchten, um sich selbst breit und bequem in die Mitte zu legen? 

Ein besonders zutraulich schnurrendes Exemplar ist die religiöse Oberflächlichkeit. Sie hält sich zwar an ein paar verblasste Traditionen und ein gewisses Brauchtum – aber sie nimmt das eigentlich nicht ernst. Von der Substanz des Glaubens bleibt nicht viel übrig. Man feiert Weihnachten und stellt auch eine Krippe auf, aber mehr aus Gewohnheit, weil sie zum Haus gehört wie das festliche Kaffeegeschirr. Man kommt nicht auf den Gedanken, aus dem Herzen Dank dafür aufsteigen zu lassen, dass es Gott so gut mit uns meint. Und so wird die Krippe ein Brauch für die Katz...

Ein anderer Typ von Kater ist der Missmut, die schlechte Laune. Gerade in der Weihnachtszeit, dieser Zeit gesteigerter Empfänglichkeit für das Religiöse schafft es dieser fauchende und kratzende Kater immer wieder, das Heilige aus den Herzen zu verdrängen. Familienzwiste leben wieder auf, Unverträglichkeiten zeigen sich, und so weiter – Weihnachten für die Katz!

Dann gibt es noch den fetten Kater, die Unmäßigkeit im Essen und Trinken. Er ist ein armes Tier. Er empfindet das zu Ende gehende Jahr als mühsam und entbehrungsreich, und er trägt schwer daran. Er trachtet danach, sich an den Festtagen für all diese Mühen zu entschädigen. Dabei übersieht er, dass er viele der Mühen und Entbehrungen durch seine eigene Unmäßigkeit verursachte. – Auch eine Schlemmer-Krippe ist für die Katz! 

„Nerd“ nennt sich die jüngste Züchtung der Katzenwelt. Dabei handelt es sich um einen Kater, der unglaublich schnell wächst: das Online-Sein. Dieser Kater scheucht mit einem aggressiven Vorgehen nicht nur das Religiöse aus der Krippe, sondern torpediert auch die gemeinsamen Mahlzeiten. Er macht, dass die Familienmitglieder einsam bleiben, obwohl sie in demselben Haus vereint sind. So erreicht er es mit großer Regelmäßigkeit, dass Weihnachten für die Katz ist! 

Diese Kater – und andere, die es noch geben mag – können offensichtlich sehr gefährlich werden. Helfen kann ein großer Hund, der die Krippe bewacht und vor dem die Kater Reißaus nehmen. Dieser Wachhund heißt Wachsamkeit und Aufrichtigkeit.

Seien wir wachsam (aufmerksam gegenüber den Regungen unserer Seele) und aufrichtig zu uns selbst (gestehen wir unsere Schwächen ein). Dann ist unsere Krippe nicht für die Katz!

Mit priesterlichen Segensgrüßen